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Tempo 80 in Salzburg: Wirksamer Beitrag zur Verringerung der Schadstoffbelastung

VCÖ für umfassendes Maßnahmenpaket inklusive Beibehaltung von Tempo 80

Wien - Tempo 80 statt Tempo 100 hat die Stickoxidbelastung merkbar reduziert, wie die heute präsentierte Studie zur Evaluierung von Tempo 80 auf Salzburgs Stadtautobahn zeigt. Aus Sicht des VCÖ hat die Gesundheit der Bevölkerung absoluten Vorrang. Um die vom Kfz-Verkehr verursachte gesundheitsschädliche Schadstoffbelastung nachhaltig zu verringern, ist ein Maßnahmenpaket nötig. Neben der Beibehaltung von Tempo 80 spricht sich der VCÖ unter anderem für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs und die Abschaffung der Steuerbegünstigung für Diesel aus.

Durch Tempo80 wurde eine Reduktion der Stickstoffoxide von rund 6 bis 7 Prozent erreicht, wie die heute präsentierte Evaluierung zeigt. "Tempo 80 statt 100 ist eine wirksame Maßnahme zur Verringerung der gesundheitsschädlichen Schadstoffe des Kfz-Verkehrs. Dem minimalen Zeitverlust steht ein großer Nutzen für die Gesundheit der Bevölkerung gegenüber. Und die Gesundheit der Bevölkerung hat absoluten Vorrang", spricht sich VCÖ-Expertin DI Bettina Urbanek für die Beibehaltung von Tempo 80 aus. Zudem soll ein umfassendes Maßnahmenpaket für die Verringerung der vom Kfz-Verkehr verursachten Luftverschmutzung umgesetzt werden, betont der VCÖ.

Stickoxide, insbesondere das Reizgas Stickstoffdioxid (NO2), sind extrem gesundheitsschädlich. NO2 verursacht Entzündungen in den Atemwegen, unter anderem sind Asthmaanfälle und Beeinträchtigungen der Lungenfunktion die Folge. Sind Kinder einer chronischen Belastung ausgesetzt, haben Verzögerungen des Lungenwachstums Folgen bis ins Erwachsenenalter. Eine zu hohe Stickoxidbelastung kann auch Herzkreislauf Erkrankungen verursachen. Mediziner haben wiederholt darauf hingewiesen, dass jede Reduktion der Schadstoffbelastung positiv ist. "Wenn es um die Gesundheit der Bevölkerung geht, sind Medizinerinnen und Mediziner glaubwürdiger als Motortechniker", so VCÖ-Expertin Urbanek. Der VCÖ weist zudem darauf hin, dass Tempo 80 statt 100 die Lärmbelastung verringert.

Hauptverursacher der Stickoxid-Emissionen ist der Verkehr, insbesondere Dieselfahrzeuge, macht der VCÖ aufmerksam. "Der Dieselboom und die Tatsache, dass die Fahrzeuge beim realen Fahren deutlich mehr Schadstoffe emittieren als die Abgasnormen vorschreiben, verschärfen das Problem", betont VCÖ-Expertin Urbanek.

So ist das öffentliche Verkehrsangebot im Ballungsraum Salzburg auszubauen und zu verbessern. Innerhalb der Stadt sind die Busse konsequent zu bevorrangen und durch mehr eigene Busspuren zu beschleunigen. Radschnellverbindungen vom Umland in die Stadt ermöglichen es mehr Beschäftigten mit dem Rad in die Arbeit zu fahren. "Aber auch der Bund ist gefordert, Maßnahmen im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung zu beschließen. So ist die Steuerbegünstigung von Dieseltreibstoff abzuschaffen", stellt VCÖ-Expertin Urbanek fest. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um 8,5 Cent pro Liter niedriger als jene auf Benzin. Und das obwohl die Dieselabgase deutlich mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe enthalten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /