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Österreicher arbeiten bereits mit Gefährdungskarte und Hagelregister

Versicherer planen Forschungsprojekt zur Hagelgefährdung

Die österreichische Hagelkarte zeigt, wo welche Hagelwiderstandsklassen angesagt sind. © ZAMG

Die Deutsche Versicherungswirtschaft plant ein Forschungsprojekt mit dem Deutschen Wetterdienst, das sich mit der Hagelgefährdung in Deutschland beschäftigt.

Während viele Betreiber von Fotovoltaik-Anlagen sich noch mit den Folgen der schweren Hagelunwetter im vergangenen Jahr beschäftigen, rüsten sich die deutschen Versicherer für die Zukunft. Die Branche plant ein Forschungsprojekt mit dem Deutschen Wetterdienst, das sich mit der Hagelgefährdung in Deutschland beschäftigt. Das bestätigte eine Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV im Gespräch mit EnBauSa.de.

Ziel des Projektes könnte eine Hagelgefährdungskarte nach österreichischem Vorbild sein. Diese teilt Österreich auf der Grundlage von gemeldeten Hagelereignissen in den Jahren 1971 bis 2011 und von Radardaten aus den Jahren 2002 bis 2011 in verschiedene Hagelzonen auf. Daraus wird klar ersichtlich, wie hoch das Hagelrisiko mit Wiederkehrperioden in einer bestimmten Region ist und mit welchen Hagelkorngrößen jeweils zu rechnen ist.

Liegt eine solche Karte für Deutschland vor, könnten die Versicherer die Versicherung einer Solaranlage oder eines Gebäudes davon abhängig machen, dass jeweils Materialien verwendet werden, die die in der Region nötige Hagelwiderstandsklasse aufweisen. Voraussetzung ist, dass PV-Module und andere Baumaterialien entsprechend klassifiziert sind. In unseren Nachbarländern lassen immer mehr Hersteller ihre Produkte auf deren Hagelresistenz prüfen und in das schweizerisch-österreichische Hagelregister eintragen.

Allerdings dürfte es noch eine Weile dauern, bis hierzulande österreichische Verhältnisse Einzug halten, denn das Forschungsprojekt zur Hagelgefährdungskarte steht noch ganz am Anfang. Unterdessen fordern die Versicherer die Prüfinstitute auf, ihre Hagelschlagtests zu verschärfen. Das berichtet der TÜV Rheinland, der auf Drängen der Versicherer seit September 2013 PV-Module nicht nur mit 25 Millimeter großen, sondern auch mit 35 Millimeter großen Hagelkörnern beschießt. Quelle: sth

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