© Markus Winkelmann Designerzone.de
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Biomassekleinfeuerungen

Vortrag im Rahmen des "Workshops zur EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien"

Klimafreundliche Biomasseheizungen brauchen nicht mehr erfunden werden

Seit Jahrzehnten beschäftigt man sich in Österreich mit effizienter Wärme aus Biomasse. Immer wieder haben einheimische Produzenten Meilensteine setzen können. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Technisch aus¬gereifte Produkte erlauben heute komfortables und klimafreundliches Heizen mit Holz. Österreich gilt dabei als das "Mekka" der modernen Biomassefeuerung. Ein großer Teil der namhaften Erzeuger von Scheitholz-, Hackgut- und Pelletsheizungen ist in Österreich beheimatet. Damit bleibt auch ein Großteil der Wertschöpfung im Inland. Das einzigartige Know-how unserer Biomassekesselproduzenten wird international anerkannt und geschätzt.

34%- Anteil Erneuerbarer Energie bis 2020 ist für Österreich das Minimalziel

Die Richtlinie zur Forcierung der Erneuerbaren Energien sieht fürÖsterreich ein Ziel von 34% vor. Wir halten dieses Ziel für durchaus realistisch und erreichbar. Auch die im österreichischen Regierungsprogramm fest geschriebenen 45 % sollten nicht aus den Augen verloren werden. Auf dem Sektor der Biomasseheizungen sehen wir vor allem in der Sanierung ein enormes Zukunftspotential. Alleine inÖsterreich sind von den rund 1,7 Millionen eingesetzten Heizkesseln rund 600.000 Stück zwischen 15 und 30 Jahre alt. Hinzu kommt die wachsende Verunsicherung bezüglich der Versorgungssicherheit und der steigenden Preise bei Öl und Gas und zunehmend auch bei Strom. Während Rekordpreise bei Öl in den letzten Wochen beinahe an der Tagesordnung standen, haben die Pelletsproduzenten ihre Hausaufgaben gemacht. Seit über einem Jahr sind die Preise für die Holzpresslinge wieder äußerst stabil und niedrig.

Erforderliche politische Rahmenbedingungen

Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, bedarf es gewisser politischer Rahmenbedingungen. Es darf künftig keinen Spielraum für unsachlich geführte Diskussionen mehr geben. Moderne Biomasseheizungen haben sämtliche negativen Vorurteile der Vergangenheit ausgelöscht. In den letzten 20 Jahren haben sich die CO-Emissionen von Holzheizkesseln auf 1/1000 und darunter verbessert und die Staub-Emissionen auf 1/10 bis 1/20 und darunter. Zudem erreichen die Kessel heute äußerst hohe Wirkungsgrade, welche an der oberen Grenze des physikalisch und verbrennungstechnisch machbaren liegen.

Beispiel (Nennlast) CO Staub Wirkungsgrad Pelletskessel P4 Pellet 32 31 mg/MJ 10 mg/MJ 93,5 % Scheitholzkessel S4 Turbo 28 kW 20 mg/MJ 12 mg/MJ 91,0 % Festbrennstoffkessel FH 15 5.800 mg/MJ n.g. 70,4 % (Jahr 1986)

Es darf künftig keine Hindernisse mehr geben, die eine Wettbewerbsverzerrung nach sich ziehen.

So sehen wir etwa jährlich wiederkehrende Messungen vor Ort bei neuen Anlagen für sinnlos an. Die Staubwerte moderner Biomassekessel sind derartig gering, dass sie vor Ort gar nicht gemessen werden können. Erfahrene Biomassekesselproduzenten setzten auf eine optimal eingestellte und gewartete Heizanlage und vertrauen somit auf so genannte Primärmaßnahmen. Sekundärmaßnahmen, wie etwa der Einsatz eines Staubfilters, greifen ohne hin nur dann wunschgemäß, wenn oben genannte Primärmaßnahmen erfüllt werden. Staubfilter sehen wir volkswirtschaftlich als negativ an. Sie kosten mehrere Tausend Euro und würden somit Anlagen unsinnig verteuern und so erneut zu Wettbewerbsnachteilen führen.

Weiters bedarf es der Fortsetzung und des Ausbaus der Biomasse-Förderprogramme von Bund, Ländern und Gemeinden. Mit der neuen, bis Ende Oktober gültigen Bundesförderung wurde hier mit Sicherheit ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt. Deren Fortsetzung und Erweiterung sind wünschenswert.

Ebenso bedarf es weiterer Impulse für den Umstieg von fossiler Energie auf Biomasse. So könnte beispielsweise der Einbau einer Biomasseheizung künftig Voraussetzung für die Inanspruchnahme einer hohen Wohnbauförderung sein. "Wir sollten das Öl verlassen, bevor dasÖl uns verlässt", sagte kürzlich Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA) in der Zeitschrift "Internationale Politik".



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GastautorIn: Mag. Martin Burgholzer /Fröling Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H. für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /