© Bishnu Sarangi /pixabay.com
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Aktuelle Studie belegt großes Potential für Windenergie in OÖ

Stromverbrauch in OÖ stark gestiegen Anteil erneuerbarer Stromerzeugung gesunken

In den letzten Jahren hat der Stromverbrauch in Oberösterreich stark zugenommen. Im gleichen Zeitraum hat der Anteil an erneuerbaren Energien um 7,5% abgenommen. Seit neun Jahren kann endlich wieder der Netzanschluss eines Windparks in Oberösterreich in Munderfing gefeiert werden. "Es ist höchste Zeit, dass die Politik das Windkraftpotential in Oberösterreich wahrnimmt und forciert die Energiewende angeht", fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und setzt fort: "Laut oberösterreichischem Windmasterplan wäre eine Errichtung von 150 Anlagen möglich." Der oberösterreichische Windmasterplan ist rund zweieinhalb Jahre alt. Erstmals seit 9 Jahren wird kommende Woche mit einem Fest der Netzanschluss eines Windparks in Oberösterreich in der Gemeinde Munderfing gefeiert. "Das ist ein großer Moment für uns", stellt Joachim Payr, Geschäftsführer der EWS Consulting GmbH erfreut fest und ergänzt: "Damit haben wir die erste Gemeinde in Österreich die selber einen Windpark betreibt."

Stromverbrauch stark gestiegen

"Die Erfolgsquote der Zonierung für den Ausbau von Windenergie in Oberösterreich ist leider mehr als bescheiden. Selbst in Bundesländern in denen erst seit kurzer Zeit Windkraftzonierungspläne eingeführt wurden, geht der Ausbau viel rascher voran", erklärt Moidl und setzt fort: "Der schleppende Windkraftausbau ist doppelt enttäuschend, da in den letzten Jahren sowohl der Stromverbrauch zugenommen als auch der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung abgenommen haben." Von 2009 (13,4 Mio. MWh) bis 2012 (14,6 Mio. MWh) ist der Stromverbrauch in Oberösterreich um 9,4% gestiegen.

Anteil erneuerbaren Stroms gesunken

Im Gegenzug ist der Anteil des aus Erneuerbaren erzeugten Stroms, gemessen am Stromverbrauch, um 7,5% gesunken. "Diese Entwicklung zeigt somit in die komplett falsche Richtung", erklärt Payr und ergänzt: "Die notwendige Energiewende sieht ganz anders aus."

Oberösterreich mit großem Windenergiepotential

Die neue Studie "Das realisierbare Windpotential in Österreich bis 2020 und 2030" des Energiewerkstatt Vereins im Auftrag des Klima- und Energiefonds und der IG Windkraft zeigt das umsetzbare Windenergiepotential bis 2030 auf. Derzeit drehen sich in Oberösterreich 28 Windräder und erzeugen jährlich 80 Mio. kWh sauberen Strom. Laut der Studie könnte sich die Zahl der Windräder bis zum Jahr 2030 etwa verdreifachen und gleichzeitig deren Erzeugung verzehnfachen. Im Windkraftmasterplan sind Flächen für die Errichtung von 150 Windkraftanlagen vorgesehen und er könnte somit von der Politik als "Roadmap" für den Einstieg in die Energiewende dienen. In der Praxis jedoch steht die oberösterreichische Energiepolitik nicht hinter diesem Masterplan. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wo derartige Pläne einen verbindlichen Charakter erhalten haben, ist der Masterplan in OÖ niemals offiziell von der Politik verordnet worden. Die Windkraftbetreiber können sich bei der Umsetzung ihrer Projekte nicht auf verbindliche Aussagen der Fachabteilungen und der für die Bewilligung zuständigen Landesräte stützen. "Ganz im Gegenteil, man fühlt sich von der Politik, den Behörden und dem Umweltanwalt im Stich gelassen", betont Hans Winkelmeier Geschäftsführer des Energiewerkstatt Vereins und setzt fort: "So kann die Energiewende nicht gelingen." "Es wird Zeit, dass Oberösterreich die Energiewende ernst nimmt und den Windkraftausbau als wichtigen Bestandteil für die 100%-ige Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien festschreibt", erklärt Moidl abschließend.



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