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Kirchliches Umweltmanagement wird unterstützt

Kirchliche Umweltbeauftragte tagten im Wiener Don-Bosco-Haus - Bis 2010 werden in 30 Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen Umweltprogramme entwickelt

Wien - Das österreichische Lebensministerium unterstützt die Bemühungen um ein verstärktes "kirchliches Umweltmanagement". Das Projekt sieht vor, dass bis zum Jahr 2010 in 30 Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen Umweltprogramme entwickelt und nach der EU-Norm EMAS ("Eco-Management and Audit Scheme") zertifiziert werden, teilten die Umweltbeauftragen der österreichischen Diözesen nach ihrer Frühjahrskonferenz im Wiener Don-Bosco-Haus mit. Schöpfungsverantwortung werde damit "zum integralen Bestandteil pastoralen Handelns" in Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen wie Caritas oder Klöster, erklärten die Projektleiter Ernst Sandriesser und Johann Neumayer.

Es brauche eine konsequenten Einsatz für einen "zukunftsfähigen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen"; dieses Engagement sei wichtiger Bestandteil kirchlicher Verkündigung, so die Umweltreferenten der Diözesen Klagenfurt und Salzburg. Ziel des Projektes sei die Konkretisierung des Schöpfungsglaubens im Alltag. "Wenn kirchliche Einrichtungen glaubwürdig nachhaltig wirtschaften, erreichen die ethischen Appelle wieder die Herzen der Menschen und wirken verändernd in die Gesellschaft hinein", betonten die Leiter des Projektes "kirchliches Umweltmanagement". Die ersten zehn Pfarrgemeinden steigen bereits im November 2008 ein, spätere Beteiligungen sind noch möglich.

Erfolgsmodell "Autofasten"

De kirchlichen Umweltbeauftragen zogen auch eine Erfolgsbilanz über jüngste Initiativen in Richtung Nachhaltigkeit: Mit mehr als 5.000 aktiven Teilnehmern sei die diesjährige Aktion "Autofasten" überaus erfreulich verlaufen, heißt es in der Aussendung am Dienstag. Es sei gelungen, aus einem langjährigen Appell an die Autofahrer eine richtige "Bürgerinitiative" zu entwickeln und Partner aus öffentlicher Hand, Wirtschaft und Umweltorganisationen zu gewinnen, resumierte Hemma Opis-Pieber, die Umweltbeauftragte der Diözese Graz-Seckau. In der Steiermark fanden sich die mit Abstand meisten "Autofastenden", insgesamt sei in ganz Österreich eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gewesen. Aus Befragungen gehe hervor, dass die Teilnehmer an der Aktion "Autofasten" ihr umweltschonendes Mobilitätsverhalten auch während des übrigen Jahres beibehalten wollen.

Erzdiözese Salzburg zog Energiebilanz

Eine ökologische Vorreiterrolle spielt auch die Erzdiözese Salzburg: Mit Hilfe einer soeben erstellten Energie- und CO2-Bilanz gibt die katholische Kirche in Salzburg sich und der Öffentlichkeit Rechenschaft über die Entwicklung ihres Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. In Fünfjahresabständen soll diese Bilanzierung den Fortschritt beim Energiesparen und beim Ausstieg aus den fossilen Energieträgern dokumentieren, informierte Neumayer.

In den 2007 erstellten Leitlinien zur Schöpfungsverantwortung verpflichtet sich die Erzdiözese Salzburg zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger. Die Energie- und CO2-Bilanz zeige, "dass erstens bei mehr als 60 Prozent Einsatz fossiler Energieträger hoher Handlungsbedarf besteht, dass es aber auch Regionen gibt, die bei günstigen Rahmenbedingungen schon jetzt praktisch ohne fossile Energie auskommen"


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /