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Österreich: Abhängigkeit durch Stromimporte wird immer größer

Aktuelle Umfrage zeigt: Windenergie bei der österreichischen Bevölkerung im Allzeithoch, Förderungen für Fossile- und Atomkraftwerke deutlich abgelehnt

Mit 13,5 % war der Nettostromimport noch nie so hoch wie letztes Jahr. "Das erhöht die Abhängigkeit vom Ausland in der Stromerzeugung und verschlechtert die Umweltbilanz massiv", erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und setzt fort: "Ein atomstromfreies Österreich ist damit nur noch ein Märchen." Dass die österreichische Bevölkerung Atomstrom klar ablehnt und hinter dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Windenergie steht, zeigt eine aktuelle Umfrage der IG Windkraft. "Gerade jene Menschen, die bei Windrädern wohnen, befürworten die Windenergie sehr stark", berichtet Gudrun Auinger vom Umfrageinstitut Jaksch und Partner.

Bis zum Jahr 2000 war Österreich ein Stromexportland. Seit dem Jahr 2001 muss Österreich Strom aus dem Ausland importieren, um seinen Verbrauch abzudecken. 2014 war die Abhängigkeit durch Stromimporte mit 13,5 % (9.275 GWh) des Stromverbrauches so hoch wie noch nie. "In den letzten drei Jahren haben sich die Stromimporte sogar beinahe verdreifacht. Damit ist das Ziel des Ökostromgesetzes, im Jahr 2015 den Atomstrom aus den österreichischen Stromnetzen bilanziell zu verdrängen, klar gescheitert", bemerkt Moidl. Da die Stromerzeugung unserer Nachbarstaaten durch hohe Anteile von Kohle- und Atomkraftwerken erfolgt, ist die Umweltbilanz durch die Zunahme der Stromimporte deutlich verschlechtert worden. "Gerade deswegen ist ein verstärkter Ausbau heimischer sauberer Stromerzeugungsanlagen, wie Windkraftanlagen, aus wirtschaftlichen und umweltpolitischen Gründen dringend erforderlich", fordert Moidl.

Windenergie im Allzeithoch

Die Zustimmung zur Windenergie war noch nie so hoch wie jetzt. 78 % der Bevölkerung wollen Windräder zur Stromerzeugung errichtet wissen. "Einmal mehr zeigt die aktuelle Umfrage, dass die Zustimmung zur Windenergie in jenen Regionen besonders hoch ist, in denen Windräder stehen", erklärt Moidl. "So ist die Zustimmung für den Bau von Windrädern mit 88 % der Bevölkerung in Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland um 10 % höher als im österreichischen Schnitt", ergänzt Auinger.

Anrainer und Anrainerinnen sehen Windparks positiv

52 % der befragten Personen, die bei Windrädern wohnen, stellen Vorteile für die Region durch die Windenergie fest. 62 % sehen auch keine Nachteile, während gerade 22 % diese anmerken. Mehr als die Hälfte der artikulierten Nachteile beziehen sich lediglich auf die optische Wahrnehmung von Windrädern. Auf die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität hat die Windenergie kaum Auswirkungen, und wenn dann positive. Für den weiteren Ausbau der Windenergie gehen mehr als die Hälfte der bei Windrädern lebenden Personen von keiner Änderung der persönlichen Lebensqualität aus, während nicht einmal 10 % negative Auswirkung erwarten. Für 23 % würde sich die Lebensqualität subjektiv sogar verbessern. Auch hier zeigt sich, dass in jenen Regionen, in denen die Windenergie am stärksten ausgebaut ist, die Vorteile am meisten artikuliert werden.

"Natürlich sind wir bei der Planung von Windparks immer wieder mit Sorgen und Ängsten von zukünftigen AnrainerInnen von Windparks konfrontiert", erklärt Andreas Dangl, Vorstandsvorsitzender der WEB Windenergie AG, und ergänzt abschließend: "Dass diese jedoch völlig unbegründet sind, zeigt die aktuelle Befragung wieder einmal sehr deutlich. Die Studie ist deshalb so aussagekräftig, weil sie sich sehr intensiv mit jenen Menschen beschäftigt hat, die bereits länger in unmittelbarer Nähe von Windparks wohnen.



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /