© Lang / Behagliches Wohnen in der Passivhausscheibe
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Neue Veröffentlichung stellt innovative Energiesparlösungen für Gebäude vor

Passivhaus-Prinzip als Lösung für effiziente Warmwassersysteme

Darmstadt. Eine neue Publikation des Passivhaus Instituts gibt einen umfassenden Überblick über die Potenziale für mehr Energieeffizienz bei der Warmwasserversorgung in Gebäuden. Wie die im Protokollband 49 des ‘Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser’ vorgestellten Forschungsergebnisse zeigen, sind in diesem Bereich in der Regel erhebliche Einsparungen möglich. Wichtig ist dabei, dass die Prinzipien des hoch energieeffizienten Passivhaus-Standards konsequent für alle wärmeführenden Komponenten angewendet werden. Die Einsparungen zahlen sich bereits bei den heutigen Energiepreisen finanziell aus.

Die Beiträge des Fachbands decken das gesamte Spektrum der Warmwasserversorgung in Gebäuden ab. Nach einer Einführung zum aktuellen Stand der Technik stellt Wolfgang Hasper vom Passivhaus Institut generelle Maßnahmen zur Warmwassereinsparung vor, die nicht zulasten des Wohnkomforts gehen. Er zeigt anhand konkreter Messergebnisse aus mehreren Gebäuden, wie sich diese Maßnahmen in der Praxis auswirken. Heinrich Michler, Technischer Leiter eines Fachgroßhandels für Sanitär- und Haustechnik, befasst sich in einem anschließenden Beitrag mit wichtigen Fragen hinsichtlich der Installation von hygienisch einwandfreien Trinkwasseranlagen.

Dr. Berthold Kaufmann, ebenfalls vom Passivhaus Institut, stellt diverse Lösungen für die konkrete Bereitstellung von Trinkwasser in Gebäuden vor. Seine Kollegin Jessica Grove-Smith greift diese Gedanken in ihrem Beitrag auf und gibt fundierte Empfehlungen ab, wie sich Wärmeverluste in den Verteilsystemen vermindern lassen. Dabei betont sie vor allem die Bedeutung von möglichst kurzen und kompakten Netzen. Rolf-Peter Stader von der Firma Kemper beleuchtet das Thema Trinkwasserhygiene aus der praktischen Sicht eines Herstellers – und verweist unter anderem darauf, dass kurze und kompakte Leitungsnetze nicht nur aus energetischer, sondern auch aus hygienischer Sicht von Vorteil sind.

Eine weitere interessante Perspektive auf das Thema bietet der Architekt Folkmer Rasch, der von praktischen Erfahrungen mit Chlorelektrolyse bei der Warmwasserbereitung in verschiedenen Bauprojekten in Darmstadt und Frankfurt am Main berichtet. Dabei zeigt Rasch vor allem die Bedeutung von Diaphragmalyse-Anlagen bei der Verhinderung der Legionellenbildung auf. Abgerundet wird die neue Veröffentlichung durch zwei weitere Beiträge von Mitarbeitern des Passivhaus Instituts: Dr. Oliver Ottinger demonstriert die Vor- und Nachteile diverser Systeme zur Warmwasserbereitung im Vergleich; Dr. Jürgen Schnieders stellt innovative Methoden zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser vor.

Der ‘Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser’ ist seit 1996 eine stets aktuelle Nahtstelle der Vermittlung zwischen Theorie und Praxis. Die Sitzung zum Thema ‘Energieeffiziente Warmwassersysteme’ fand am 29. November 2013 in Darmstadt statt. Träger der Sitzung war das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Die Ergebnisse des wissenschaftlichen Arbeitskreises werden in einer fortlaufenden Reihe von Protokollbänden veröffentlicht.

Protokollband 49 – Energieeffiziente Warmwassersysteme,
188 Seiten, Herausgeber: Passivhaus Institut. Preis: 30 Euro.
Erhältlich unter: www.passiv.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /