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Türkei: Keine Informationen zu Atomkraftwerken

Die türkische Regierung hat sich mehrfach geweigert, einen Expertenbericht zum derzeit geplanten ersten Atomkraftwerk des Landes an die Justiz weiterzugeben

Die türkische Regierung meint, mit Atomkraftwerken könnte die Einfuhr von Öl und Gas und die Abhängigkeit von Importen reduziert werden. Das erste Atomkraftwerk mit einer Leistung von 4.800 Megawatt soll in Akkuyu gebaut werden und bis 2023 ans Netz gehen. Es gab in der Türkei jedoch bereits mehrere Demonstrationen gegen das Projekt, da es in einem Gebiet errichtet werden soll, dass von Erdbeben bedroht ist und die Gegner Probleme wie in Japan bei Fukushima befürchten.

Ein weiteres Projekt sieht ein Atomkraftwerk in Sinop am Schwarzen Meer vor.
Ein Gericht in Mersin soll, wie die Atomkraftgegner berichten, einen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zum Projekt in Akkuyu angefordert haben, da es Klagen gegen das Projekt gibt. Das Energieministerium hat jedoch die Herausgabe des Berichts an das Gericht abgelehnt und auf die nationale Sicherheit verwiesen. Energieminister Yildiz gab dazu eine Erklärung ab, dass die Türkei diesen Bericht freiwillig verfassen ließ und solche Berichte nur in manchen Ländern veröffentlicht würden, in anderen jedoch nicht.

Die Atomkraftgegner sehen damit ihre Argumente, dass möglicherweise manche internationale Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden sollen und dass das Atomkraftwerk daher für die Bevölkerung extrem gefährlich sei, bestätigt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /