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Erste Referenzanlagen sollen 2015 errichtet werden

Windrail nutzt Wind und Sonne am Hausfirst

Windrail nutzt Strömungen an der Fassade. © Windrail

Windrail nutzt Windkraft und lässt sich am First von Gebäuden integrieren. Außerdem sind PV-Module integriert.

Kleinwindkraftanlagen an Gebäuden kämpfen bislang noch mit mehreren Problemen. Eines davon ist die Ästhetik, ein zweites die Rentabilität, ein drittes die Stabilität bei Winddruck auf großen Gebäuden. Bei allen dreien setzt die Schweizer Erfindung Windrail an. Das hat ihnen eine Urkunde beim Greentec Award eingebracht.

Eigentlich trifft die Bezeichnung Windkraftanlage das Konzept des Schweizer Start-ups Anerdgy gar nicht richtig, denn die Schweizer nutzen nicht nur Windkraft, sondern auch Druckunterschiede am Gebäude. Außerdem ernten sie mit ihren Systemen auch noch PV-Energie.

Die Anlagen sind nicht auf dem Dach, sondern fast bündig mit der Fassade am First montiert. Sie sehen ähnlich aus wie eine Lüftungsanlage, die über die Dachkante hinausragt. Der Wind durchströmt eine waagrecht laufende Turbine, die extrem leise sein soll. Durch die waagrechte Montage fällt sie weniger auf, und sie kann nicht nur "normalen" Wind, sondern auch Strömungen an der Fassade nutzen. Oben drauf sind PV-Module, die werden mit dem Wind gekühlt und sollen deshalb mehr Erträge bringen.

Die Lebensdauer gibt das Unternehmen mit 40 Jahren an, die Stromgestehungskosten beliefen sich auf 5 bis 15 Cent pro Kilowattstunde. "Im Oktober/ November 2015 planen wir die ersten Referenzanlagen mit ausgewählten Kunden zu errichten. Ab 2016 werden wir in den regulären Verkauf starten", sagt Windrail-Erfinder Sven Köhler.

Der Start erfolgt mit dem Windrail C30. Es ist für kleine und mittlere Unternehmen, Industriegebäude und Wohnbauten zur Nachrüstung geeignet. "Geeignete Gebäude sollten idealerweise 10 Meter herausragen gegenüber der Umgebung und 4 m/s durchschnittliche Windgeschwindigkeit erhalten", so Köhler. Aufgrund der Messdaten könne er sagen, dass ein Modul C30 typischerweise zirka 2000 kWh pro Jahr erzeugen könne.

Der Preis wird bei zirka 5.000 Euro pro Modul mit zwei Metern Dachlänge, einer Windleistung von 1,5 kW und 1,2 kW Solarpower inklusive Montage liegen. "Statt einem Kauf werden wir als Option anbieten, die Anlagen zu pachten beziehungsweise von uns betreiben zu lassen und den Strom zu liefern", sagt Köhler. Die Konditionen dafür sollen kundenspezifisch vereinbart werden.+Bei der Montage am Gebäude ist auch der Schall bei Windrädern bislang ein Problem. Das System sei leiser als die Umgebung, genaue Messungen liefen, so Köhler. pgl

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