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Bereits mehr als 200.000 Elektro-Fahrräder fahren in Österreich

Verbesserte Infrastruktur für das Radfahren ist notwendig

Bereits jedes achte neugekaufte Fahrrad im Vorjahr hatte einen Elektroantrieb. Damit sind in Österreich bereits mehr als 200.000 Elektro-Fahrräder im Einsatz. Fast 100 Millionen Euro haben die Österreicherinnen und Österreicher in den Kauf von Elektro-Fahrrädern investiert.

Eine Erhebung in Vorarlberg zeigt, dass mit Elektro-Fahrrädern pro Jahr um rund 40 Prozent mehr Kilometer gefahren werden als mit herkömmlichen Fahrrädern. Der VCÖ fordert angesichts des E-Bike-Booms eine verbesserte Radfahr-Infrastruktur sowie mehr wettergeschützte Radabstell-Anlagen.

Die Zahl der verkauften Elektro-Fahrräder nimmt Jahr für Jahr zu. Während im Jahr 2010 rund 20.000 E-Fahrräder in Österreich gekauft wurden, waren es im Vorjahr mit 50.000 bereits zweieinhalb Mal so viele. In Summe wurden in den Kauf neuer Elektro-Fahrräder im Vorjahr fast 100 Millionen Euro investiert. "Österreich liegt damit voll im internationalen Trend. Europaweit nimmt die Zahl der Elektro-Fahrräder zu", stellt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer fest.

In Deutschland wurden im Vorjahr 480.000 Elektro-Fahrräder verkauft, pro Million Einwohner sind das so wie in Österreich rund 5.900 gekaufte E-Fahrräder. In der Schweiz wurden rund 7.100 E-Fahrräder pro Million Einwohner verkauft und in den Niederlanden sogar rund 13.200 E-Fahrräder pro Million Einwohner, also mehr als doppelt so viele, wie der VCÖ informiert.

In Summe gibt es damit in Österreich bereits mehr als 200.000 Elektro-Fahrräder. Während früher Elektro-Fahrräder vor allem von älteren Personen benützt wurden, sind heute Elektro-Fahrräder auch bei Berufstätigen beliebt. Etwa für dienstliche Fahrten in der Stadt oder bei Pendlerinnen und Pendler, die zum nächstgelegenen Bahnhof oder bei Distanzen von 10 bis 15 Kilometer gleich die ganze Strecke in die Arbeit radeln. Ein E-Fahrrad verbraucht im Schnitt rund 1kWh pro 100 Kilometer. "Mit der Energiemenge von drei Liter Benzin kann man mit dem E-Fahrrad mehr als 2.000 Kilometer weit fahren", weiß VCÖ-Experte Gansterer.

Die so genannten "Pedelecs" haben einen E-Motor, der beim Treten als Unterstützung dazu geschaltet werden kann. Der E-Motor ist auf maximal 25 km/h beschränkt. Eine Erhebung in Vorarlberg hat gezeigt, dass im Schnitt mit einem Elektro-Fahrrad fast 900 Kilometer pro Jahr geradelt werden, um rund 40 Prozent mehr als im Schnitt mit einem herkömmlichen Fahrrad.

Gerade für ländliche Regionen mit hügeliger Topographie und der längeren Distanzen sind Elektro-Fahrräder ideal. Der VCÖ fordert daher eine bessere Radfahrinfrastruktur. So soll es entlang von Freilandstraßen einen Radweg geben, vor allem als Verbindung von Siedlungen zum nächstgelegenen Ort. Für Pendler ist zudem wichtig, dass Bahnhöfe und Haltestellen gut mit dem Fahrrad erreichbar sind und es für E-Fahrräder sichere und überdachte Abstellanlagen gibt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /