Stiftungen fordern aussagekräftige Verbraucherinformation anstatt irreführender Energielabel

Stiftungen fordern aussagekräftige Verbraucherinformation anstatt irreführender Energielabel und rufen zur Rettung der Wärme-Energiewende auf

Die Ludwig-Bölkow-Stiftung und die Stiftung Energieeffizienz rufen mit dem Projekt „Energiewende RICHTIG machen I Referenz-Controlling-Gebäude“ zur unabhängigen Steuerung der Wärme-Energiewende auf. Für die erste Etappe werden noch 100 Wohngebäude gesucht.
Ab dem 26.09.2015 sind Energielabel auch für Heizungen verbindlich. Diese Label wurden eng mit der Industrie und Konzernen entwickelt. Sie sagen aber generell nichts über die tatsächliche Effizienz von Heizungsanlagen aus und führen die Verbraucher in die Irre. Luft-Wärmepumpen etwa werden pauschal A+ gelabelt. In der Praxis emittieren sie gemäß unabhängiger Evaluierungen jedoch circa dreimal so viel CO2, wie die Umwelt verkraften kann. Die Abhängigkeit von zentralen Atom- und Braunkohlekraftwerken wird so festgeschrieben, da die rein theoretischen Label keinerlei verbindliche Art der Kontrolle und Qualitätssicherung beinhalten.

Um Verbrauchern eine unabhängige Orientierung zu ermöglichen, wurde das auf 15 Jahre angelegte Projekt "Energiewende RICHTIG machen" entwickelt. Das unabhängige Projekt von Wohnungswirtschaft, Bürgern und Stiftungen ist der einzige unabhängige Ansatz zur ernsthaften Regelung der Wärme-Energiewende. Gute und schlechte Ergebnisse werden transparent gemacht, um eine erfahrungsbasierte Energiewende mit tatsächlich nachhaltigen Gebäuden zu ermöglichen. Kern des Vorhabens ist das ehrliche Ringen um beste energetische Lösungen zum Erreichen von Kosten- und Klimaschutzzielen.

Grundvoraussetzung für die Teilnahme ist das Einhalten der Klimaschutzziele. Hierzu werden Niedrigenergie- und Passivhäuser mit effizienter Verteilung und Beheizung durch zum Beispiel Gas, Biomasse, Strom oder Fernwärme gesucht. Die ersten Sanierungs- und Neubauvorhaben wurden eingebracht durch die Erbbauverein Köln eG, die GEWOG Porz eG, die GGH Heidelberg mbH und die GWG Schwerte eG.
Das Projekt wird in der Startphase durch das Land NRW gefördert, die laufende Finanzierung erfolgt aus den Beiträgen der teilnehmenden Gebäude. Für die 1. Etappe werden bis zum 30.11.2015 noch 100 Gebäude gesucht.

Informationen zur Anmeldung: www.stiftung-energieeffizienz.org.


Bildunterschrift: CO2-Emissionen ähnlicher Mehrfamilienhäuser (ca. 60 kWh/m²a Primärenergiebedarf) wurden durch die Stiftung Energieeffizienz anhand von Messwerten verglichen. Die Ergebnisse typischer Gebäude mit Wärmepumpe (und teilweise elektrischer Warmwasserbereitung) sind denen typischer Gebäude mit Gas-Solaranlage, sowie denen des ersten Bestandsgebäudes im Projekt mit optimierter Gas-Solaranlage, gegenübergestellt. Die Wärmepumpen überschreiten hier Klimaschutzziele um ca. den Faktor 3, werden aber analog zu typischen Gas-Solaranalagen, die die Klimaschutzziele um den Faktor 2 überschreiten, A+ gelabelt. Selbst der optimierte Betrieb der Gas-Solaranlage, die nun Klimaschutz- und Kostenziele vorbildlich einhält, ändert nichts an der Einstufung. Die Label leiten den Verbraucher beim Kauf tatsächlich umwelt- und kostensparender Anlagen in die Irre. Zur Information: Für eine maximale Erderwärmung von 2°C sind wärmegebundene CO2-Emissionen von höchstens 9 kg/m2a für Neubauten und 12 kg/m²a für Sanierungen zulässig.


-Pressemitteilung mit Infobox Stiftungen im PDF-Format unter http://www.stiftung-energieeffizienz.org/images/pdf/pm_erp-recongeb_2015-09-24.pdf
-Grafik „Energielabel und CO2-Emissionen“ in 300 dpi unter http://www.stiftung-energieeffizienz.org/images/pdf/energielabel-und-co2-emissionen_300dpi.jpg
-Projektlogo ReConGeb „Energiewende RICHTIG machen – 9 kgCO2“ in 300 dpi unter stiftung-energieeffizienz.org/images/pdf/recongeb-logo_blau-9kg_cmyk300dpi.jpg
-Kurzzusammenfassung „Energiewende RICHTIG machen“ unter stiftung-energieeffizienz.org/images/pdf/stiftung-energieeffizienz_kurzzusammenfassung_recongeb_2015-09-11.pdf
-Arbeitspapier „Energiewende RICHTIG machen“ unter stiftung-energieeffizienz.org/images/pdf/stiftung-energieeffizienz_arbeitspapier_recongeb_2015-06-16.pdf