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Neues Rating-Gutachten zur Absicherung von Investitionen in Solarkraftwerke

Photovoltaik-Institut Berlin und BBA stellen neues Rating-Gutachten für Solarkraftwerke vor

London/Berlin – Auf der Solar Energy UK Messe stellen das Photovoltaik-Institut Berlin (PI-Berlin) und die britische Zertifizierungsstelle BBA ein neues Prüfverfahren für Solarkraftwerke vor. Das ‘PQ Rating’ gibt einen sehr schnellen Überblick über die Stärken und Schwächen eines bestehenden PV-Kraftwerks. Das hilft Investoren auf dem PV-Zweitmarkt bei der Kaufentscheidung, gleichzeitig können Verkäufer die Verkaufschancen ihrer Anlage mit dem Prüfgutachten erhöhen. Eine klare Projektbewertung auf einer Skala von 1 bis 10 und eine graphisch aufbereitete Kurzauswertung machen die Beurteilung für den Entscheidungsträger sehr einfach.

‘In Großbritannien werden bestehende PV-Kraftwerke sehr oft ge- und verkauft. Investoren kaufen und Banken refinanzieren Projekte allerdings nur, wenn sie Sicherheit über die technische Anlagenqualität haben. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem renommierten PI-Berlin ein Rating -System entwickelt, das sowohl dem Käufer als auch dem Kreditgeber Sicherheit gibt’, erklärt Claire Curtis-Thomas, Geschäftsführerin bei BBA, einer der führenden Zertifizierungsstellen in Großbritannien. ‘Mit unserem Prüfbericht wollen wir es dem Entscheidungsträger so leicht wie möglich machen, daher beginnt er mit einer schnell verständlichen Übersicht, komprimiert auf zwei Seiten. In weniger als einer Minute sieht der Kaufinteressent oder Finanzierer, wie vielversprechend oder risikoreich das Solarkraftwerk ist.’ Grundlage dieser Übersicht ist die Auswertung von über 1.300 Prüfkriterien, anhand derer die Experten die Projektdokumentation und die Anlage vor Ort untersuchen.

Neues PQ-Rating Verfahren

Das PQ Rating, kurz für ‘Photovoltaic Plant – Performance and Quality Inspection”, eignet sich v.a. für große PV-Kraftwerke mit einer Leistung ab 1 Megawatt (MW). Das Gutachten vergibt Punkte zu allen Prüfaspekten, von der Vertragsqualität über Anlagenlayout und Installation bis hin zu Modulqualität und Leistungsfähigkeit des Kraftwerks. Aus diesen Punkten wird anschließend mit unterschiedlicher Gewichtung eine Zahl zwischen 1 und 10 errechnet, die das Kraftwerk in eine von drei Klassen einteilt. Schafft das PV-Projekt weniger als 4 Punkte, stufen die Experten es als zu risikoreich ein. Das Verfahren unterscheidet sich von anderen Gutachten, da es den Schwerpunkt auf die wirtschaftlichen Aspekte legt und auch die Leistung des Kraftwerks bewertet, statt lediglich seine Richtlinienkonformität.

‘Mit BBA haben wir einen erstklassigen Partner für den britischen Markt gefunden. BBA ist in Großbritannien sehr anerkannt für ihren Prüfungs- und Zertifizierungsservice, während wir unsere jahrelange Erfahrung mit großen PV-Kraftwerken einbringen’, berichtet Steven Xuereb, Leiter des Geschäftsbereichs PV-Systeme am PI-Berlin. ‘Unser Team arbeitet interdisziplinär: Da wir ein eigenes akkreditiertes Labor zur Prüfung von Solarmodulen haben und im Gegensatz zu vielen anderen Beratern auch in der Forschung zum Thema Photovoltaik aktiv sind, greifen auch Banken regelmäßig auf unsere Expertise zurück.’ Das PI-Berlin hat bereits Projekte mit insgesamt mehr als 2 Gigawatt (GW) Nennleistung weltweit begleitet.

GastautorIn: Vera Neuhäuser für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /