© Die Grünen / Regula Imhof
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Paukenschlag bei der TIWAG: Aufsichtsrätin Imhof tritt zurück

Grossprojekte werden mit Nachdruck vorangetrieben, Wirtschaftlichkeit umd Umweltverträglichkeit mit großen Fragezeichen

Regula Imhof (die Grünen) erklärt mit sofortiger Wirkung ihren vorzeitigen Rücktritt als
Aufsichtsrätin der TIWAG und hat dazu einen offenen Brief an die Tiroler Landesregierung und den Aufsichtsrat der TIWAG formuliert.

Anlässe dazu sind, so Imhof, in einem offenen Brief:

Mit Nachdruck vorangetriebene Grossprojekte der TIWAG ohne dass Risiko, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit aus ihrer Sicht ausreichend geprüft sind, sowie die entsprechenden politischen Beschlüsse zur Wasserkraft in Tirol und auf Bundesebene und schliesslich, dass ohne Rücksicht auf den Willen und formelle Beschlüsse der lokalen Bevölkerung agiert wird.

Vor allem die Entscheidungen zu Kraftwerksvorhaben wie Kaunertal oder Sellrain-Silz, das intransparente Durchpeitschen des Wasserrahmenplans Tiroler Oberland, sowie die mehrfachen Anlassgesetzgebungen zu Gunsten der TIWAG wie beim Rahmenplan und der Änderung des Naturschutzgesetzes sind nur einige Beispiele, die Imhof ebenfalls anführt.

Unter diesen Voraussetzungen sei es ihr unmöglich, weiter im Aufsichtsrat der TIWAG zu verbleiben, schliesslich sei mit der Funktion eine Mitverantwortung für den geschäftlichen Erfolg der TIWAG sowie das Gesamt-Interesse der Tiroler Bevölkerung verbunden.

Leider habe sie, auch nach mehreren Anfragen, wochenlang keinen Termin bei LH Platter (als Vertreter des Alleineigentümers der TIWAG) erhalten, um die Beweggründe persönlich zu erläutern.


"Wenn eine ausgemachte internationale Expertin wie Imhof, die viele Jahre in der Alpenschutzkommission CIPRA tätig war, ihren Rückzug mit der mangelnden fachlichen Qualität, politischer Willkür und der Intransparenz bei Entscheidungen der TIWAG begründet, müssten doch bei Landeshauptmann Platter sämtliche Alarmglocken läuten", meint dazu Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol. Einiger der angeführten Punkte, wurden auch vom WWF heftig und anderen NGOs bereits heftig kritisiert. "Sie werden in einigen Fällen auch gerichtlich bekämpft", erklärt Walder. Der Kurs, den der aktive Vorstand der TIWAG unter Bruno Wallnöfer fährt, bewegt sich nach Ansicht des WWF oft hart am Rande vertretbarer Möglichkeiten.

Regula Imhof gilt als fachlich äußerst kompetent, die Dipl. Forstingeneurin war von
2007-2013 Vizegeneralsekretärin der Alpenkonvention, zuständig unter anderem für die Plattform ‘Wasserwirtschaft’ und die Erstellung der Gemeinsamen Leitlinie für die Kleinwasserkraftnutzung im Alpenraum, seit 2012 ist sie auch Bio-Erwerbsobstbäuerin in Tirol.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /