© v.l.n.r. Dr.Korab/GF raum & kommunikation GmbH, Univ.Prof. Ürge-Vorsatz, Dir.„Center for Climate Change and Sustainable Energy Policy“ Budapest,Univ.Doz. Dr. Schwarzer,  Abteilung Umwelt-u.Energiepolitik WKO, Univ.-Prof.Dr. Kromp-Kolb BOKU
© v.l.n.r. Dr.Korab/GF raum & kommunikation GmbH, Univ.Prof. Ürge-Vorsatz, Dir.„Center for Climate Change and Sustainable Energy Policy“ Budapest,Univ.Doz. Dr. Schwarzer, Abteilung Umwelt-u.Energiepolitik WKO, Univ.-Prof.Dr. Kromp-Kolb BOKU

Klima- und Energiefonds: Expertenbeirat zieht positive Bilanz

Mehrjahres-Budget wäre sinnvoll - Erfolgsprojekte zeigen zentrale Bedeutung des Fonds als Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung

Im Rahmen seiner kürzlich geendeten Funktionsperiode ziehen die Mitglieder des Expertenbeirats des Klima- und Energiefonds, Robert Korab, Helga Kromp-Kolb, Stephan Schwarzer und Diana Ürge-Vorsatz (Ersatzmitglieder: Andreas Eigenbauer, Angela Köppl, Herbert Lechner, Jürgen Schneider) Bilanz. Sie fordern im Anschluss an die Budgetverhandlungen und zu Beginn der UN-Klimakonferenz ein klares inhaltliches und finanzielles Bekenntnis Österreichs zum Klimaschutz. ‘Wir stehen vor einer Jahrhundertaufgabe: der nachhaltigen, klimafreundlichen Gestaltung unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Jetzt ist es Zeit, in Klimaschutz zu investieren, denn nun werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Klima- und Energiefonds leistet mit einzigartiger Netzwerkarbeit, Aufbau von Fach- und Forschungskompetenz und der Förderung struktureller Veränderung einen unentbehrlichen Beitrag für die Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung. Er sollte daher unbedingt gestärkt werden’, fasst die Vorsitzende des internationalen Expertenbeirats, die renommierte Klima-Forscherin Diana Ürge-Vorsatz, zusammen.

Fonds schlägt Brücke zwischen Forschung, Wirtschaft und Verwaltung

Der Klima- und Energiefonds leistet kontinuierliche Arbeit im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende und erfüllt damit eine wichtige Funktion in Österreich, betont der Beirat. In den vergangenen acht Jahren ist es dem Klima- und Energiefonds gelungen, durch seine aktive Netzwerkarbeit eine Brücke zwischen Forschung und Umsetzung innovativer Lösungen und Technologien zu schlagen. Darüber hinaus habe er sowohl die Energieeffizienz als auch den strukturellen Wandel entscheidend vorangetrieben. Die Fördermittel des Klimafonds haben sich seit der Gründung zu einem wichtigen Instrument entwickelt, grundlegende Veränderungen anzustoßen und zu unterstützen. Dies ist vor dem Hintergrund der in wenigen Tagen startenden Klimakonferenz in Paris nicht nur von umweltpolitischer, sondern auch ökonomischer und sozialer Relevanz.

Unabhängigkeit und Flexibilität im Mittelpunkt

Die Klimakonferenz in Paris 2015 wird der internationalen Klimapolitik Schwung verleihen, mit neuen Initiativen auf nationaler und internationaler Ebene. ‘Das bringt auch für Österreich zusätzliche Herausforderungen. Es ist daher besonders wichtig, die Rolle des Klima- und Energiefonds zu stärken und auszubauen, denn er hat aus unserer Sicht die nötige Flexibilität’, betonen die ExpertInnen. ‘Er könnte als integratives Instrument für die Aktivitäten von der Gemeindeebene bis zur staatlichen Ebene und quer über die Ressorts und Wirtschaftssektoren dienen. Österreich wird in Zukunft einen zentralen Player brauchen, der mittel- und langfristige Ziele verfolgt.’

Weiterentwicklung des Fonds: Mehrjährige Budgets sinnvoll

Um diese Anforderungen erfüllen zu können, muss der Fonds weiterentwickelt werden. Dazu gehört eine Ausstattung mit einem mehrjährigen Budget. ‘Die derzeit diskutierten Kürzungen beim Budget des Klima- und Energiefonds werten wir nicht nur als falsches Signal, sondern als Entwicklung in die falsche Richtung’, unterstreichen die Mitglieder des Beirates einvernehmlich. Eine mehrjährige Budgetplanung sowie eine weitergehende Vernetzung von Forschung und Entwicklung mit ersten Pilotumsetzungen sind wichtige Empfehlungen, die umgesetzt werden sollten. Zusätzlich sollte der Fonds weiterhin kontinuierlich evaluiert werden, wobei dabei nicht nur auf die Treibhausgas-Emissionen, sondern auch auf die sozio-ökonomischen Effekte seiner Tätigkeiten Bezug zu nehmen ist.

Hintergrundinformation zum Expertenbeirat


Ein aus vier Hauptmitgliedern sowie vier Ersatzmitgliedern zusammengesetzter Expertenbeirat steht dem Präsidium und der Geschäftsführung des Klima- und Energiefonds bezüglich Richtlinien, strategischer Planung und Jahresprogramm beratend zur Seite. Der Expertenbeirat kann zudem insbesondere bei der Entscheidung über die Förderwürdigkeit von Projektansuchen sowie zur Beurteilung der Zweckmäßigkeit von Anboten zu Rate gezogen werden. Von Oktober 2011 bis Oktober 2015 bildeten Robert Korab, Helga Kromp-Kolb, Stephan Schwarzer und Diana Ürge-Vorsatz – ein kompetentes, internationales und renommiertes Team – den Expertenbeirat, unterstützt durch die Ersatzmitglieder Andreas Eigenbauer, Angela Köppl, Herbert Lechner, Jürgen Schneider. Der neue Expertenbeirat des Klima- und Energiefonds wird in Kürze bestellt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /