© Liehl/ Monika Liehl in Montevarchi
© Liehl/ Monika Liehl in Montevarchi

Österreich beim Treffen der Märkte der Erde in Montevarchi

Bauernmarkt in Parndorf ist der erste österreichische Markt im Projekt von Slow Food

Österreich hat an der Versammlung der Märkte der Erde teilgenommen, die am 12. und 13. Dezember 2015 in Montevarchi (Italien) stattfand. Das Land war vertreten durch die Koordinatorin des Markts der Erde in Parndorf, Monika Liehl. Der Bauernmarkt in Parndorf (Burgenland) entstand am 28. August 2010 und ist der erste österreichische Markt im Projekt von Slow Food.

Am Sonntag, 13. Dezember, wurde der Gigi-Frassanito-Preis verliehen. Er ist einem der Koordinatoren der internationalen Studie über die Farmers' Markets gewidmet, mit der 2006 Leitlinien erarbeitet wurden, um das Ziel der Märkte der Erde zu definieren und sie von allen anderen Märkten zu unterscheiden. Den Preis gewann der Markt der Erde in Maputo (Mosambik), der sich durch besonders innovative Initiativen zum Wohl der Produzenten und Ko-Produzenten auszeichnete. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den Markt der Erde in Foca (Türkei).

Der Bauernmarkt in Parndorf ist zu einer Chance für die Bildung und Förderung der Region, ihrer Kultur und ihres Potentials ausgehend von ihren lokalen Produkten geworden. Neben der klassischen Ausstellung der Produkte wird der Markt von weiteren festen Initiativen belebt wie Verkostungen, Geschmackserlebnissen für regionale Produkte, Kochvorführungen mit regionalen Gerichten, pädagogischen Angeboten für Kinder und Erwachsene, Workshops für die Eigenproduktion, Video- und Filmaufführungen zu den Themen Lebensmittel und Nachhaltigkeit, Konzerte mit Volksmusikgruppen und gastronomische Touren in der Umgebung. Auf dem Markt gibt es auch eine Straßenküche, die jedes Mal andere Köche als Gäste empfängt, und einen Weinstand, der lokale Produkte nach dem Kriterium auswählt, wie umweltschonend der Winzer arbeitet. Der Markt in Parndorf hat auch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie WWF und Fair Trade aufgebaut, mit denen Tage zu übergreifenden Themen organisiert werden. Außerdem unterstützt der Markt das Slow Food Projekt ‘10.000 Gärten in Afrika’ mit der Finanzierung von einem Garten in Ruanda und einem in Südafrika.

Die Märkte der Erde sind ein Projekt der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt: Sie stellen Treffpunkte dar, wo die lokalen Erzeuger, die nachhaltige und umweltschonende Produktionsmethoden garantieren, ihre Qualitätsprodukte zu fairen Preisen anbieten. Das Projekt will die gastronomische Kultur der lokalen Gemeinschaften schützen und die biologische Vielfalt verteidigen und fördern. Die Märkte der Erde sind ein internationales Projekt, das 2005 eben in Montevarchi gegründet wurde und heute 52 Märkte in 12 verschiedenen Ländern umfasst.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /