© C. Bruckner
© C. Bruckner

Kahlschlag bei Ökostromförderungen in Österreich

Wieder trifft es die Photovoltaik am härtesten

Wer gedacht hatte, die Ergebnisse von Paris bringen eine Wende in der jahrelangen Ökostrom-Föderkürzungspolitik in Österreich, der wurde gestern leider enttäuscht. Mit der Bekanntgabe der neuen Ökostromtarife für 2016 durch das Wirtschaftsminiterium am 23. Dezember setzt sich der Abwärtstrend fort.

Besonders hart trifft es erneut die Solarstrombranche mit einer Kürzung des Fördertarifs von 11,5 Ct auf 8,24 Ct. je Kilowattstunde für Anlagen auf oder an Gebäuden mit einer Leistung von 5 bis 200 kWp. Freiflächenanlagen werden nicht mehr gefördert. Der Investitionszuschuss wurde zwar erfreulicherweise von 200 EUR auf 375 EUR je kWp erhöht, trotzdem beträgt die Kürzung damit rein netto rund 15 Prozent gegenüber 2015. Im Ökostromgesetz ist die jährliche Küzung mit 8 % angegeben, dies kann aber je nach Volumen des Zubaus bzw. der Investitionskosten bei Photovoltaik auch angepasst werden. Da es aber 2015 nur zu minimalen Kostensenkungen bei der Errichtung von PV-Anlagen gekommen ist und auch der Zubau weit unter den Erwartungen liegt, schmerzt diese neuerliche Reduktion die PV-Branche ganz besonders.

Im Zeitraum 2013 bis 2016 senkte der Wirtschaftsminister damit den Fördertarif für Photovoltaik bereits schon um weltrekordverdächtige 50 Prozent! Im Vergleich dazu beträgt die Kürzung bei Windstrom in diesem Zeitraum rund 10 Prozent.

Zu einem Boom bei Photovoltaik wird es vermutlich auch 2016 nicht kommen. Obwohl dies dringend nötig wäre, da Österreich bei Solarstrom zu den Schlusslichtern in Europa zählt.


.


Artikel Online geschaltet von: / willfurth /