© David Mark - pixabay.com
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Beim Klimaschutz im Retourgang von Paris nach Wien

Ökostromgesetz und 100% erneuerbare Energien im Wirtschaftsausschuss des Nationalrates

Nach den ermutigenden Ergebnissen der Klimakonferenz in Paris und den positiven Aussagen von Bundeskanzler Faymann und Umweltminister Rupprechter zu 100% Ökostrom bis 2030 ist man nun wieder auf dem Boden der österreichischen Realität bei der Energiewende angelangt. Ein aktueller Bericht der E-Control zeigt auf, dass der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch im Jahr 2015 nicht gestiegen ist, sondern sogar unter 70% gefallen ist. Auch wenn dies zu einem guten Teil an der geringeren Wasserführung der Bäche und Flüsse liegt, so bleibt jedenfalls die Tatsache, dass nicht einmal der knapp 2%ige Anstieg des Stromverbrauchs durch den Zubau Erneuerbarer Energien abgedeckt werden konnte. Statt sich den Zielen von Paris, die Bundeskanzler Faymann und Umweltminister Rupprechter verkündet haben, anzunähern, bewegt man sich davon weg. Bis 2030 soll in Österreich 100% Strom aus erneuerbaren Energien erreicht sein. Seit über 20 Jahren liegt Österreich bei rund 70% Ökostromanteil am Gesamtstromverbrauch. Der absurd niedrige Öl,- Kohle,- und Erdgaspreis sowie niedrige CO2-Preise im EU-Emissionshandel von unter 5 Euro pro Tonne CO2 tun ein Übriges und verleiten Haushalte und Unternehmen zu Investitionen in fossile Verbrennungstechnologien, an denen Österreichs Volkswirtschaft dann 20 bis 30 Jahre leiden wird.

Der Dachverband Erneuerbare Energien fordert die politisch Verantwortlichen daher zu einem raschen Handeln auf. Das notwendige Maßnahmenbündel umfasst im Wesentlichen 3 Punkte:

1.) Eine Klima- und Energiestrategie, die Kohle, Öl und Gas den Schaden verrechnet, den sie verursachen, z.B. durch eine CO2-Abgabe. Diese sollte den Unternehmen mittels einer Lohnnebenkostensenkung und eines Technologiebonus und den Haushalten über eine geringere Einkommenssteuer und mit einem Pro Kopf - Ökobonus rückvergütet werden. Ein klares Ausstiegsszenario aus der Verwendung fossiler Energien muss darin fixiert werden.

2.) Ein Ökostromgesetzt NEU, das den Erneuerbaren Energien die Möglichkeit gibt die Energiewende im Sinne der Klimaziele von Paris ab sofort umzusetzen und 100% Ökostrom bis 2030 erreichen lässt.

3.) Sofortmaßnahmen zur Vermeidung von Fehlinvestitionen in neue Verbrennungsgeräte fossiler Energien im Wärme,- Gewerbe,- Industrie- und Transportbereich.

"Der Klimaschutz ist ein Thema, bei dem wir einen nationalen Schulterschluss brauchen, um unserer historischen Aufgabe gerecht zu werden", so der Präsident des EEÖ Peter Püspök. " Wir hoffen sehr, dass ein intelligentes und effizientes Klimaschutzpaket noch zum Vorzeigeprojekt dieser Regierung wird".

Rüc


Quelle : Erneuerbare Energie Österreich



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /