© UNICEF / Überschwemmung in Pakistan
© UNICEF / Überschwemmung in Pakistan

UNICEF: Klimawandel und mangelnde Hygiene gefährden die Wassersicherheit von Millionen Menschen

UNICEFs #ClimateChain Instagram-Kampagne setzt den Schwerpunkt auf Wasser und Umwelt.

New York/Wien - Anlässlich des Weltwassertags betont UNICEF, dass durch den Klimawandel die weltweite Versorgung mit sauberem Trinkwasser für Millionen von Menschen noch schwieriger wird, vor allem für die Millionen Kinder, die Dürre und Überschwemmungen ausgesetzt sind.

Im Jahr 2015, mit dem Ende der Milleniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (MDGs), hatten 663 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Weitere 1,8 Milliarden Menschen trinken vermutlich von Bakterien und Fäkalien verschmutztes Wasser.

‘Jetzt, nachdem wir Wasser kostengünstiger und effizienter untersuchen können als zu Beginn der Milleniums-Entwicklungsziele, sehen wir das weltweite Ausmaß der Herausforderung bei der Versorgung von sauberem Wasser”, sagt Sanjay Wijeserkera, Leiterin der globalen Wasser- und Hygieneprogramme von UNICEF. ‘Mit den neuen Zielen für nachhaltige Entwicklung, wie sauberes Wasser für alle, machen wir nicht da weiter, wo die MDGs aufgehört haben; es ist eine völlig neue Situation.”

Eine der Hauptursachen für die Wasserverunreinigung durch Fäkalien ist mangelnde Hygiene. Weltweit haben 2,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Sanitäranlagen und circa eine Milliarde davon muss sich einen Platz im Freien suchen. Dies bedeutet, dass in vielen Ländern und Gemeinschaften Fäkalien so weit verbreitet sein können, dass saubere oder bereits behandelte Wasserquellen verunreinigt werden.

Sicherheitsbedenken steigen durch den Klimawandel

Wenn es durch Dürren zu Wasserknappheit kommt, greifen Menschen zu schmutzigem Wasser an der Oberfläche zurück. Auf der anderen Seite werden durch Überflutungen Wasser- und Abwasserbehandlungsanlagen beschädigt und Fäkalien verbreitet, was oft zu Krankheiten wie Cholera und Durchfall führt.

Durch den Klimawandel kommt es zu höheren Temperaturen, wodurch wasserbedingte Krankheiten wie Malaria, das Denguefieber – und jetzt Zika – durch die Vermehrung und die geografische Verbreitung von Stechmücken ansteigen.

Die beinahe 160 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die in von Dürre stark betroffenen Gebieten leben, sind laut UNICEF am meisten gefährdet. Circa eine halbe Milliarde Kinder lebt in Überschwemmungsgebieten. Die meisten davon in Subsahara-Afrika und Asien.

Am Weltwassertag startet UNICEF eine globale Instagram-Kampagne, um das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Wasser, der Umwelt und dem Klimawandel zu schärfen. Die Kampagne endet am 22. April mit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens.

Mit der Nutzung des #ClimateChain Hashtags werden auch UNICEF Direktor Anthony Lake, Präsident der UN-Generalversammlung Mogens Lykketoft, UN Klimachefin Christiana Figueres und andere prominente Persönlichkeiten helfen, gemeinsam mit der Öffentlichkeit für einen stärkeren Handlungsbedarf bei Klimawandel aufmerksam zu machen. Die Bilder der Kampagne werden bei der Unterzeichnung des Pariser Abkommens präsentiert.
UNICEF hilft

Auch UNICEF reagiert auf die Herausforderungen des Klimawandels durch die Fokussierung auf Katastrophenvorsorge für Wasserversorgung. Zum Beispiel:

* Beinahe 20 000 Kinder in Bangladesch haben nun Zugang zu Wasserquellen, die sicher vor klimabedingten oder anderen Risikofaktoren sind. Dies ist möglich durch ein System zur Anreicherung von Wasser, das Wasser während des Monsuns speichert, reinigt und unterirdisch lagert.

* UNICEF hilft den nationalen Behörden in Madagaskar bei der Errichtung von Klassenzimmern für 80 000 Kinder, die sicher vor Zyklonen und Überschwemmungen sind, und ermöglicht außerdem Zugang zu sicheren Wasserquellen.

* Im dürregefährdeten Kiribati verbessern neue Anlagen zur Speicherung von Regenwasser den Zugang für Gemeinden zu sauberem Trinkwasser.

In der kürzlich erschienenen Publikation "Unless We Act Now" hat UNICEF einen 10-Punkte Klimaplan für Kinder veröffentlicht. Er weist auf konkrete Schritte für Regierungen, den Privatsektor und die Öffentlichkeit zum Schutz der Zukunft und Rechte von Kindern hin.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /