© 1001Dach / Adolf Frei von der Firma Reichherzer: "Energie ist mir nicht "Wurst" "
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Auch Österreichs Unternehmen endlich vom Solarvirus erfasst

Einkaufsgemeinschaft für gewerbliche Solarstromanlagen „Tausendundein Dach“ blickt trotz Energiekrise auf ein erfolgreiches Jahr zurück - Im ersten Jahr wurden Solarinvestitionen im Wert von 2 Millionen Euro ausgelöst - 60 Solarkraftwerke realisiert ode

© 1001 Dach / Horst Pölzgutter. " Es war eine einfache Sache, die PV-Anlage umzusetzen"
© 1001 Dach / Horst Pölzgutter. " Es war eine einfache Sache, die PV-Anlage umzusetzen"
© Ingrid und Ludwig Pratscher, Eigentümer vom Hotel Steinfeld, sind vom Solarvirus erfasst
© Ingrid und Ludwig Pratscher, Eigentümer vom Hotel Steinfeld, sind vom Solarvirus erfasst

Wien - Vor kurzem wurde die neue Generation der ‘Greenstarter’ vorgestellt. Der Klima- und Energiefonds sucht dabei die besten grünen Business Ideen. Cornelia Daniel, Initiatorin von ‘Tausendundein Dach’ war als Vorjahresgewinnerin bei der Präsentation dabei und hat in diesem Rahmen über das Jahr danach erzählt. Ihr Fazit: ‘Langsam aber sicher werden Österreichs Unternehmen vom Solarvirus erfasst’.

Das erste Megawatt als Feuerprobe

2015 war für das Team von ‘Tausendundein Dach’ das Jahr der intensiven Kundenbetreuung. Über Gratis Quick-Checks konnten sich Unternehmen kostenlos ausrechnen lassen, ob sich eine Photovoltaikanlage für ihren Betrieb lohnt. Über 100 Unternehmen machten davon Gebrauch und 20 Anlagen konnten trotz langwieriger Genehmigungsverfahren bereits letztes Jahr umgesetzt werden. Weitere 40 sind derzeit im Bau. Das übertrifft die Erwartungen des Teams bei weitem. Insgesamt zwei Megawatt oder 2 Millionen Solarinvestitionen konnten so ausgelöst werden. ‘Das erste Megawatt, war definitiv ein Kraftakt, aber die Arbeit hat sich gelohnt und nun können wir endlich unsere Solarhelden präsentieren und noch mehr Unternehmer inspirieren’, erzählt Daniel bei der Präsentation.

Vom Rauchfangkehrer bis zum Wursthauthersteller- Sonnenstrom ist im Kommen

Der erste Kunde, der sich gleich nach dem Greenstart Gewinn gemeldet hatte, war das Rauchfangkehrerunternehmen Pölzgutter aus Wiener Neustadt. In Rekordzeit wurde die 10 kWp Anlage geplant und installiert. ‘Ich musste nichts machen außer unterschreiben’, schildert Horst Pölzgutter die unkomplizierte Abwicklung mit einem Augenzwinkern.

‘Weil mir Energie nicht Wurst ist’

Etwas pompöser fiel die Anlage beim Wiener Wursthauthersteller und Familienunternehmen Reichherzer aus. 140 kWp wurden auf 1700 Quadratmetern Fabriksdachfläche verbaut und sorgen nun für Sonnenstrom bei Kühlung und Produktion der Kunst- und Naturdärme, die zum Beispiel für Käsekrainer verwendet werden. Einem der Eigentümer Adolf Frey ist Energie nämlich alles andere als ‘Wurst’.

‘Uns wird es auch in 10 Jahren noch geben, deshalb investieren wir’

Die Liste der Kunden ließe sich weiter fortsetzen. Hotels, Zulieferbetriebe, Banken aber auch viele Handwerksbetriebe setzen auf Sonnenstrom. Wie ein roter Faden zieht sich das unternehmerische Selbstbewusstsein durch die Investoren. ‘Ich gehe davon aus, dass mein Unternehmen auch in 10 Jahren noch erfolgreich sein wird und dann sind wir mit der Solaranlage noch wettbewerbsfähiger’ begründet Ludwig Pratscher, Eigentümer vom Hotel Steinfeld seine Entscheidung.

Sonnenstrom günstiger als Netzstrom

Was viele nach wie vor nicht wissen: Trotz der niedrigen Energiepreise kann Solarstrom günstiger produziert werden als der Strom vom Netz. Vor allem Unternehmen, die nicht durch ausländische Konzernvorgaben an ausschließlich kurzfristige Investments gebunden sind, investieren beim historisch niedrigen Zinsniveau in Sonnenstrom. Aber auch Konzerne klopfen bereits an die Türen von Tausendundein Dach und informieren sich über die verschiedenen Möglichkeiten, eine Anlage errichten zu können. Die bereits genannten Solarhelden, wie Daniel ihre Unternehmer nennt, werden bald auf der Online-Plattform präsentiert. Sie erwartet, dass sich so der ‘Solarvirus’ noch schneller ausbreitet. Etwas, dass man sich in heutigen Zeiten des Klimawandels auch aus ökologischen Gründen nur wünschen kann. Setzen wir auf die Sonne- es rechnet sich.

GastautorIn: CD für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /