Unternehmen sehen vor allem Energiemanagement als Einsatzfeld

Studie: Wohnungswirtschaft hat Smart Home-Potential erkannt

40 Prozent der Wohnungs- und Immobilienunternehmen wollen bis 2017 Smart Home-Technologien oder Altersgerechte Assistenzsysteme in ihren Liegenschaften einsetzen.

40 Prozent der Wohnungs- und Immobilienunternehmen wollen bis 2017 Smart Home-Technologien oder Altersgerechte Assistenzsysteme (Ambient assisted living/AAL) in ihren Liegenschaften einsetzen. Das geht aus einer Studie hervor, die die SmartHome Initiative Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen mm1 und dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen durchgeführt hat. Als wichtiges künftiges Einsatzfeld für Smart Home- und AAL-Lösungen bewerteten Umfrageteilnehmer den Bereich Energiemanagement. Hierzu zählen Energieverbrauchsmessung, -visualisierung und -abrechnung sowie Heizungssteuerung.

An der Studie nahmen bundesweit rund 500 Akteure der deutschen Wohnungswirtschaft teil. Über 80 Prozent der Umfrageteilnehmer verwalten einen Bestand von mehr als 500 Wohneinheiten, etwa zwei Drittel aller Befragten mehr als 1.000 Wohneinheiten. Sie zeige, so die SmartHome Initiative, dass die deutsche Wohnungswirtschaft das Potential vernetzter, intelligenter Technologien für sich erkannt hat. Gleichzeitig gebe es jedoch noch einen hohen Informationsbedarf hinsichtlich des Marktangebots.

Stand heute liegt die Verbreitung von Smart Home-Technologien hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück. Der Wohnungswirtschaft könnte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Smart Home-Marktes in Deutschland zukommen. Keine andere Branche verfügt über so direkten Zugang und Einfluss auf die technische Ausstattung von Immobilien. Professionell gewerbliche Vermieter verwalten mit rund 8,3 Millionen Wohnungen heute gut 20 Prozent des Wohnungsmarktes mit seinen etwa 40 Millionen Bestandswohnungen.   

Der Studie zufolge sehen Wohnungs- und Immobiliengesellschaften die Investition in Smart Home- und AAL-Lösungen als Instrument der Mieter- und Kundenbindung. 85 Prozent nennen dies als Hauptmotiv möglicher Investitionen. Knapp 60 Prozent der Umfrageteilnehmer fühlen sich über die Angebote am Markt nicht ausreichend informiert. 

80 Prozent planen nicht, Smart Home- und AAL-Kompetenz im eigenen Unternehmen aufzubauen, sondern bevorzugen die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Dabei sehen fast 60 Prozent die präferierten Partner ihrer Wahl in Architekten und Planern sowie spezialisierten Beratungsunternehmen und verorten hier die entsprechende Fachkompetenz. 

Die Investitionsbereitschaft der Branche liegt im geringinvestiven Bereich. Drei Viertel der Befragten sind bereit, bis zu 20 Euro pro Quadratmeter für eine Smart Home- oder AAL-Lösung zu investieren. Lediglich 20 Prozent sehen in Smart Home- und AAL-Lösungen ein Instrument für Kostensenkungen, nur 8 Prozent ein Instrument für Umsatzsteigerungen.

Die befragten Immobilien- und Wohnungsgesellschaften erwarten, dass in den kommenden Jahren bis zu 20 Prozent der Mieter smarte und bis zu 30 Prozent altersgerechte Wohnungen nachfragen werden. "Energiewende und demografischer Wandel sind die bei weitem wichtigsten Impulsgeber für die Investitionsbereitschaft der Wohnungswirtschaft in Smart Home- und AAL-Lösungen", so Torsten Witusch, Managing Consultant bei mm1. "Die Studie zeigt, dass die Branche vor allem im Bereich Energiemanagement bereits Poten­tial sieht und hier auch kurzfristig zu Investitionen bereit ist."  Quelle: SmartHome Initiative / sth

Eine Verwendung dieses Textes ist kostenpflichtig. Eine Lizenzierung ist möglich.
Bitte nehmen Sie bei Fragen Kontakt auf.