© IIR GmbH / Heiner Lutjen ist überzeugt, dass das Küssen von Fröschen notwendig sein wird
© IIR GmbH / Heiner Lutjen ist überzeugt, dass das Küssen von Fröschen notwendig sein wird

Können Energieversorger von Fröschen und Prinzen etwas lernen?

Der Energiekongress EPCON überraschte mit seinem Eröffnungsreder und dessen märchenhaften Erkenntnissen

Von Fröschen ...

Eigentlich ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Frösche viel von Themen wie Smart Metering oder Energieeffizienz verstehen - trotzdem standen die quackenden Zeitgenossen am Eröffnungsvormittag der EPCON 2016 in Mauerbach bei Wien im Mittelpunkt. Die Energiebranche sucht nach Wegen in die Zukunft und wirklich keiner der anwesenden Experten aus dem Energiebereich konnte die Amphibien mehr aus seinen Köpfen verbannen. Die Tage der klassischen Energieversorgung gehen zu Ende, neue Speichertechnologien, Klima- und Energieziele, Konsumenten die Transparenz wollen und mehr drängen die Branche zu steter Innovation, zum Umdenken zu neuen Geschäftsideen, zu unterschiedlichsten Innovationen rund um den Energieteich. Nur eines fehlt diesen Fröschen noch: Der Kuss einer Prinzessin.

... und wie steht es mit Prinzen?

Der Eröffnungsredner des diesjährigen Plenums der EPCON 2016, Heiner Lütjen M.Sc. von der Universität Kiel, riet den rund 200 anwesenden Energiemanagern des Landes, einfach so viele Frösche wie möglich zu küssen, dann wird sich schon der Richtige finden. Auch wenn sich nicht jedes Start-up in einen Prinzen verwandeln ließe, läge in ihnen der Schlüssel zu den Geschäftsmodellen von morgen. Es wäre einfach fahrlässig, dieses immense Potential einfach liegen zu lassen - auch neue Mitbewerber drängen auf den Markt. Dieses Bild wurde von der anschließenden Diskussionsrunde mit Ing. Mag. Horst Ebner (Salzburg AG), DI Philipp Elkuch, MBA (CSC Switzerland GmbH), DI Manfred Freitag (KELAG), Mag. Thomas Irschik (Wien Energie), Dr. Harald Proidl (E-Control) und Dr. Klaus Neuhäuser (B E T Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH) gerne aufgenommen. Es wurde dabei klar, dass die spezifischen Herangehensweisen an die Kundenansprüche ebenfalls unterschiedlich ausfallen. In Salzburg wurde mit Blick auf die Erfahrungen aus der Modellregion Köstendorf der Schluss gezogen, dass Kundenanspruch und -wissen mitunter weit auseinander klaffen. Für Mag. Irschik heißt die neue Trias der Energieversorgung Nachhaltigkeit, Individualität und Komfort. Die Herausforderung sei dabei, jenen, die höchste ökologische Ansprüche an die Energie stellen und jenen, die einfach die billigste Energierechnung haben möchten, gleichermaßen gerecht zu werden. Die Branche ist in einem Wandel zu weit mehr Service als bisher.

Wenn auch außer Frage stand, dass Energiedienstleistungen in Zukunft noch mehr Raum als bisher einnehmen werden, schwamm doch zumindest einer gegen den Strom - Herr Freitag machte nämlich deutlich, dass man das Kerngeschäft nicht aus den Augen verlieren dürfe. Schließlich seien die Versorgung von Industrieunternehmen und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur gerade im ländlichen Raum weiterhin das A und O eines EVU.

Im Anschluss verteilten sich die Teilnehmer auf die vier Fachkonferenzen der EPCON, wo - wie man hört - auch der eine oder andere Frosch seine Prinzessin gefunden haben soll.

Der Energiekongress EPCON

Die EPCON fand vom 27. bis 28. April 2016 in Mauerbach bei Wien statt. Sie wird jährlich von der IIR GmbH veranstaltet und versammelt zahlreiche Energieexperten aus dem In- und Ausland. Die diesjährigen Schwerpunkte waren neue Geschäftsmodelle für den Energiemarkt der Zukunft, das Energieeffizienzgesetz, Smart Metering sowie REMIT Phase 2 und MiFID II.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /