Brunner: Höherer C02-Ausstoß sollte Alarmsignal für Regierung sein
Grüne für neues Ökostromgesetz und Abbau klimaschädlicher Subventionen
Laut jüngster EUROSTAT-Prognose sind Österreichs energiebedingte CO2-Emissionen in nur einem Jahr um 3,3 Prozent angestiegen. Im EU-Durchschnitt betrug der Anstieg von 2014 auf 2015 "nur" 0,7 Prozent. Österreich findet sich damit im unerfreulichen hinteren Drittel aller Mitgliedsstaaten.
"Dass die Bundesregierung seit Jahren verabsäumt, wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu setzen, rächt sich nun. Ein Anstieg von 3,3 Prozent in nur einem Jahr ist schlicht schockierend. Wir müssen endlich damit beginnen, die Treibhausgase zu mindern", reagiert die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner auf die heute veröffentlichten Zahlen.
Der erneute Anstieg des Co2-Ausstoßes dürfte zu einem Großteil aus dem vermehrten Verkehrsaufkommen und dem beträchtlich gestiegenen Heizöl-Absatz in Österreich resultieren. Schuld daran sind der zu niedrige Ölpreis und der immer noch massiv subventionierte Verbrauch von fossiler Energie und Infrastruktur, laut Wifo jährlich immerhin 4 Milliarden Euro. "Neue Ölheizungen sind, wie von Wirtschaftsvertretungen fälschlich dargestellt, keine Klimaschutzmaßnahme, sondern bewirken das genaue Gegenteil. Das sehen wir jetzt auch in der Klimabilanz. Wir müssen aufhören, fossile Energien wie bisher zu fördern. Stattdessen brauchen wir Anreize, damit mehr Haushalte auf Alternativen zu Ölheizungen umsteigen", stellt Brunner fest und weiter: "Das ist ein deutliches Alarmsignal für die Bundesregierung. Ziel kann nur der Abbau von klimaschädlichen Subventionen v.a. im Verkehrsbereich und der sofortige Stopp neuer Ölheizungen sein. Ich fordere die Bundesregierung außerdem auf, endlich ein neues Ökostromgesetz vorzulegen, um das vom Bundeskanzler in Paris ausgegebene Ziel von 100 Prozent erneuerbarer Strom bis 2030 auch wirklich umsetzen zu können."
Quelle: Grüner Klub im Parlament
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /