© FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie  - Es gelang, gemeinsma eine kleine Gartenanlage auf dem Kasernengelände zu schaffen
© FH Münster/Fachbereich Oecotrophologie - Es gelang, gemeinsma eine kleine Gartenanlage auf dem Kasernengelände zu schaffen

Grüne Beete auf dem Kasernengelände

Studierende der FH Münster gärtnern mit Flüchtlingen

Münster - Karg wirkt das Gelände der ehemaligen Oxford-Kaserne insgesamt. Bis 2014 war das Areal in Münster-Gievenbeck abgeschirmtes britisches Hoheitsgebiet, seit 2015 wohnen Flüchtlinge dort. ‘Wir wollten die Fläche ein wenig verschönern und einen ansprechenden Treffpunkt im Freien schaffen’, erklärt Linda Niepagenkemper vom Campusgarten ‘GrüneBeete’. Ziel sei aber vor allem gewesen, ein tagesstrukturierendes Angebot für die Bewohner zu machen, ergänzt Leonie Nienhaus, die auch zum Campusgarten-Team gehört. Denn die beiden wissen, dass die Menschen in der Notunterkunft vor allem eines tun: darauf warten, dass ihr Asylverfahren entschieden wird und sie auf Gemeinden verteilt werden.

Zwei Monate lang haben Niepagenkemper und Nienhaus mit Oecotrophologie-Studierenden der FH Münster und Bewohnern der Notunterkunft immer mittwochs Hochbeete aus Europaletten gebaut und mit Gemüse, Kräutern und Blumen bepflanzt. Die Anschaffung von Gartengeräten konnte durch Mittel der Aktion "Gutes Morgen Münster" unterstützt werden. Der Rasen auf dem Kasernengelände ist nun um einige Beete reicher, in denen etwa Spinat, Kohlrabi und Schnittlauch wachsen. Die Europaletten bieten auch Sitzgelegenheiten.

Bewohnern und Studierenden habe es viel Freude bereitet, gemeinsam etwas Neues zu schaffen. ‘Es hat jedes Mal richtig Spaß gemacht, und wir konnten viel voneinander lernen’, sagt die Studentin Leonie Holtwerth. So wusste etwa ein iranischer Bewohner sehr genau, wie man Grasnarben abträgt.

Die Kommunikation klappte trotz Sprachbarrieren. ‘Zur Not haben wir uns bei der gemeinsamen Arbeit mit Händen und Füßen verständigt’, sagt Niepagenkemper. Die Studierenden hatten eine bebilderte Bauanleitung erstellt, und manchmal waren Betreuer von den Johannitern da, die etwa auf Arabisch übersetzten.

‘Von dem Projekt haben alle profitiert’, sagt Nienhaus. ‘Bewohner, Studierende und Campusgarten-Team waren sehr motiviert und möchten ihr Projekt OxfordBeete auf jeden Fall weiterführen.’ Im nächsten Semester wird es darum gehen, die kleine Gartenanlage zu pflegen und weitere Möbel zu bauen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /