Bekanntgabe wird für Anfang Oktober erwartet

EU-Gebäuderichtlinie muss langfristige Perspektive zeigen

EU-Gebäuderichtlinie kommt im Oktober. © P. Grund-Ludwig

Vorschläge zur Novelle der EU-Gebäuderichtlinie werden für Anfang Oktober erwartet. Gefordert ist eine Langzeitperspektive.

Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine überarbeitete EU-Gebäuderichtlinie angekündigt, der Teil des Energieeffizienzpaketes sein soll, dessen Veröffentlichung im Oktober 2016 erwartet wird. Das Building Performance Institute Europe (BPIE) hat gegenüber der jetzigen Richtlinie an neun zentralen Punkten Änderungen vorgeschlagen.

Die Forscher schlagen als ersten Punkt die Aufnahme einer unmissverständlichen Langzeitperspektive für Gebäude vor: der EU-Gebäudebestand sollte im Jahre 2050 hohen Effizienz- und Nullkohlenstoffemissionsstandards genügen. Außerdem soll es Anreize von gesteigerten Sanierungsraten und -tiefen des gegenwärtigen Gebäudebestandes geben, bei denen technische und wirtschaftliche Machbarkeit ebenso wie Gesundheits- und Komfortanliegen zu beachten sind.

Ein wichtiger Punkt, den die Forscher auf Basis zahlreicher Untersuchungen erarbeitet haben ist die Einführung weiterer Maßnahmen zur Einhaltung und Qualitätssicherung. Außerdem schlagen sie eine Reform der Methode zur Berechnung kostenoptimaler Niveaus und dabei die volle Einbeziehung sonstiger Nutzen wie Energiesicherheit, Schaffung von Arbeitsplätzen, Verminderung von Luftschadstoffen, Gesundheit und Komfort sowie verbesserter Gebäudeenergieeffizienz vor.

Bei Energieausweisen ist auch in Deutschland Handlungsbedarf

Ein Vorschlag zu den Energieausweisen steht auch in Deutschland noch auf der Agenda. Bei den Ausweisen sollten die Mitgliedsstaaten sicherstellen, dass die Anforderungen an die qualifizierten Fachleute über alle Mitgliedsstaaten harmonisiert werden, der Aussteller physisch vor Ort anwesend sein muss, die Qualitätskontrolle der Energieausweise gestärkt und harmonisiert wird sowie digitale Instrumente für Qualitätsüberprüfungen der Energieausweisdaten genutzt werden, wie Plausibilitätschecks in der Berechnungssoftware und/oder den Energieausweisregistern. Entsprechende Vorschläge zur Optimierung der Energieausweise hatte die Deutsche Umwelthilfe auch für Deutschland vorgeschlagen.

Die Forderungen des BPIE für die Novelle der Gebäuderichtlinie zielen weiter darauf ab, dass zukünftige Gebäude "smart" und mit dem Energiesystem verbunden sind. Als lstzten Punkt nennen die Forscher das Problem der Energiearmut. Man müsse es in der gesamten EU durch einen sorgfältig ausgestalteten und wirkungsvolleren politischen Rahmen angehen, so das BPIE. Quelle: BPIE / pgl

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