© BMGF- Trippolt/ Verleihung des Bundestierschutzpreises mit Bundesminsterin Dr. Sabine Oberhauser in der ORANG.erie Schöbrunn  in Wien
© BMGF- Trippolt/ Verleihung des Bundestierschutzpreises mit Bundesminsterin Dr. Sabine Oberhauser in der ORANG.erie Schöbrunn in Wien

Bundestierschutz-Jurypreis 2016 geht an Branchenlösung für Bio-Legehennen

Ende des Tötens von männlichen Küken in Bio-Legehennen-Produktion – BIO AUSTRIA und Eiermacher GmbH nehmen Preis stellvertretend für gesamte Bio-Branche entgegen

Wien- Der Sonderpreis der Jury zum Bundestierschutzpreis 2016 geht an die österreichweite Branchenlösung für Bio-Legehennen, welche männlichen Küken das Überleben ermöglicht. Das dahinter stehende und zum Tierschutzpreis eingereichte Projekt ‘Der Hahn, die Henne und das Ei’, das von der Eiermacher GmbH angestoßen wurde, ermöglicht, dass in Zukunft nur mehr Bio-Eier von Bio-Legehennen im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erhältlich sein werden, deren Brüder aufgezogen wurden. In Empfang genommen wurde der Preis gestern, Donnerstag, im Rahmen der feierlichen Tierschutzpreisverleihung 2016 in der Tiergarten ORANG.erie Schönbrunn in Wien von BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann und dem Geschäftsführer der Eiermacher GmbH, Manfred Söllradl.

‘Ich freue mich sehr, dass die Jury dieses weit über die Grenzen Österreichs hinaus vorbildhafte Pionier-Projekt auszeichnet. Die Bio-Branchenlösung steht für nicht weniger als das Ende des Tötens von Eintagesküken in der Bio-Legehennen-Produktion in Österreich. Die Realisierung dieses Vorhabens stellt einen Meilenstein im Bereich des Tierschutzes dar. Die Bio-Landwirtschaft kann sich damit einmal mehr als Vorreiter im Bereich des Tierwohls hervorheben’, so Gertraud Grabmann anlässlich der Preisübergabe. ‘Wir übernehmen die Auszeichnung stellvertretend für die gesamte Bio-Branche und all jene, die sich für die Umsetzung dieses Projekts stark gemacht und auch Vorarbeiten dazu geleistet haben, wie etwa Partner aus dem LEH. Meinen besonderen Dank möchte ich den Biobäuerinnen und Biobauern in Österreich aussprechen, die sich trotz Mehraufwand und Mehrkosten voll hinter das Vorhaben gestellt haben’, so die BIO AUSTRIA Obfrau.

‘Ich bin stolz darauf, dass dieses Projekt, dem vor nicht allzu langer Zeit noch viele keine große Umsetzungschance gegeben haben, verwirklicht werden konnte. Die Zeit war reif für dieses Vorhaben und ich bedanke mich bei allen, die dies erkannt haben und tatkräftig mitgearbeitet haben. Die Konsumentinnen und Konsumenten erwarten sich zu Recht, dass in der Tierproduktion ethische Grundsätze über wirtschaftliche Interessen gestellt werden. In dem Bewusstsein, dass die Praxis des Aussortierens von Eintagesküken im Bio-Bereich ein für alle Mal beendet wird, sind auch die Konsumentinnen und Konsumenten gerne dazu bereit, die anfallenden Mehrkosten bei Bio-Eiern von etwa 2 bis 3 Cent pro Ei mit zu tragen. Das ist wichtig, denn ohne die Akzeptanz der Verbraucher wäre ein solches Projekt nicht möglich’ so Manfred Söllradl.
Hintergrund

Ende 2014 wurde in der Eiermacher GmbH die Grundsatzentscheidung getroffen, dass deren Mitgliedsbetriebe künftig ausschließlich mit eigenen Bio-Legehennenküken versorgt werden sollen. Dabei wurden Herden mit Bio-Elterntieren aufgebaut. Zugleich wurde auf Zweinutzungstiere umgestellt und die männlichen Küken aufgezogen. Die Mast der Hahnenküken erfolgt in Bio-Ställen mit Grünauslauf. Die Haltungsdauer beträgt je nach Gewichtszunahme acht bis zehn Wochen.

Unterstützt und ermöglicht wird dieses Projekt durch den LEH, namentlich von folgenden Unternehmen:

REWE International AG, HOFER KG, SPAR Österreich Warenhandels AG, LIDL Österreich GmbH, Transgourmet Österreich GmbH, M-Preis Warenvertriebs GmbH und denree GmbH

BIO AUSTRIA Obfrau Gertraud Grabmann gratuliert auch der Interessensgemeinschaft Ennstaler Bergschecken, deren "Labonca-Bergscheckenprojekt" gestern mit dem Bundestierschutzpreis 2016 ausgezeichnet wurde. "Es freut mich besonders, dass mit dem Labonca-Biohof ein Mitgliedsbetrieb von BIO AUSTRIA an einem ausgezeichneten Projekt maßgeblich beteiligt ist. Ich wünsche den Betreibern weiterhin viel Erfolg bei ihren vorbildlichen Bemühungen um die Erhaltung dieser alten und seltenen Nutztier-Rasse", so Grabmann.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /