© die Umweltberatung - www.umweltberatung.at
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Coole Räume auch an Hundstagen

Kostensparend und klimaschonend angenehme Temperaturen

Wenn sich ein heißer Sommertag an den anderen reiht, versprechen Klimageräte Abkühlung. Wenn der Schweiß auf der Stirn steht, ist die Verlockung groß. Doch die Anschaffung eines solchen Stromfressers sollte erst der allerletzte Schritt sein. Vorher können viele andere kostensparende und klimaschonende Maßnahmen gesetzt werden, um die Raumtemperaturen erträglich zu halten.

‘Die starke Überhitzung von Gebäuden entsteht durch Planungsfehler. Angenehme Raumtemperaturen setzen also fundierte, firmenunabhängige Beratung - am besten vor Baubeginn - voraus. Werden gute Wärmedämmung, ausreichende Speichermasse und effiziente Beschattungssysteme eingeplant, dann darf es ruhig so richtig Sommer werden’, erklärt DI Franz Kuchar, Energieexperte bei "die umweltberatung" Wien. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen berät er Privatpersonen bei der Planung von Neubauten und Sanierungen.

Die Hitze erst gar nicht reinlassen …
… empfiehlt "die umweltberatung" für bereits bestehende Gebäude. Damit wird die Anschaffung eines Klimagerätes unnötig.

• An der Außenseite der Ost-, Süd- und Westfenster einen Sonnenschutz anbringen. Eine Innenjalousie lässt 75% der Sonnenwärme nach innen durch, während eine Außenjalousie nur 27% durchlässt.

• Solange es draußen heiß ist die Fenster geschlossen halten. Erst lüften, wenn es draußen kühler ist, dann aber kräftig. Wenn es nicht genug natürlichen Luftzug gibt, mit einem Ventilator nachhelfen - das braucht viel weniger Strom als jedes Klimagerät. Die in modernen Passiv- oder Niedrigenergiehäusern eingebaute Komfortlüftung, auch kontrollierte Wohnraumlüftung genannt, ermöglicht eine besonders effiziente Nachtlüftung.

• Interne Wärmequellen wie z.B. digitale Sat-Empfänger, Fernseher, PCs oder sonstige Elektrogeräte nicht im Standby-Modus laufen lassen sondern ganz ausschalten.

• Für eine ausreichende Wärmedämmung - speziell im Bereich von Dachschrägen und Flachdächern - sorgen.

Wenn das alles nicht hilft oder aufgrund der baulichen Voraussetzung nicht umsetzbar ist, dann ist die Anschaffung eines Klimagerätes der allerletzte Ausweg, der möglichst vermieden werden sollte, denn: ‘Klimageräte heizen dem Klima ein, weil sie extrem viel Energie verbrauchen!’, warnt Franz Kuchar.

Scheint die Anschaffung eines Klimagerätes unvermeidbar, sollte die Energieeffizienzgröße (EER, energy efficiency ratio) bei der Auswahl ausschlaggebend sein. Sie stellt dar, wie groß die Kühlleistung im Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Leistung ist. Je größer dieser Wert ist, desto effizienter ist das Gerät. Spitzengeräte haben EER-Werte von 5 – 5,5. Von den verschiedenen Gerätetypen weisen die fix verbauten Splitgeräte die beste Energieeffizienz auf. Sie verbrauchen für die gleiche Kühlleistung im Vergleich zu den besonders ineffizienten mobilen Einschlauchgeräten um bis zu ¾ weniger Strom! Splitgeräte bestehen aus zwei Einheiten, eine wird im Freien montiert, und nur der kühlende Verdunster befindet sich im Wohnraum. Mobile Einschlauchgeräte befinden sich komplett im Wohnraum und transportieren über einen Schlauch, der im Fenster eingehängt wird, die Hitze ins Freie.

Nicht zu stark kühlen

Auch durch bewusste Nutzung der Geräte kann zusätzliche Stromverschwendung vermieden werden:

• Das Gerät nicht den ganzen Sommer laufen lassen sondern nur an den ‘Hundstagen’ in Betrieb nehmen, wenn die Hitze unerträglich ist. Sonst komplett vom Netz trennen, damit es zu keinem Standby-Verbrauch kommt.

• Das Gerät über einen Thermostat steuern und nicht unter 25° einstellen.
• Beim Kühlvorgang die Fenster geschlossen halten.
• Bei der Aufstellung des Kühlgeräts dafür sorgen, dass die Luft ungehindert zirkulieren kann.

‘Klimageräte sind nicht cool, denn durch den zusätzlichen Stromverbrauch heizen sie den Klimawandel an. Mit dem richtigen Mix aus Sonnenschutz, Lüftung und massiven Bauteilen gelingt es, ohne Klimagerät kühl durch den Sommer zu kommen’, so Franz Kuchar abschließend.



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Weitere Infos: Die Umweltberatung

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /