© Hans-Josef Fell
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G-8-Gipfel für mehr CO2-Ausstoß und Erhöhung der Terrorgefahr

Hans-Josef Fell zu den jüngsten Entwicklungen

Die Staats- und Regierungschefs der G-8 wiederholen in der Energiepolitik
die Fehler der Vergangenheit. Sie fordern die Erdölförderländer dazu auf,
mehr Erdöl zu fördern. Wäre dies möglich, würde dies den CO2-Ausstoß weiter
steigern und das Klima weiter erhitzen. Diese Sorge braucht man sich
allerdings nicht zu machen, da die Erdölfelder keine Steigerung der
Erdölförderung mehr zulassen. Die Aufforderung der G8 ist damit vor allem
ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Unkenntnis über die Fördermöglichkeiten, so Hans-Josef Fell in einer Stellungnahme zum G-8-Gipfel.

Die Einigung der G-8, bis 2050 den Ausstoß von Klimagasen um gerade mal 50%
zu senken, ist eine Gefahr für den Klimaschutz. Dies bedeutet, dass auch
langfristig immense Mengen an Klimagasen zusätzlich an die Atmosphäre
abgegeben werden, die heute schon überlastet ist.

Der Vorstoß des US-Präsidenten Bush und einiger seiner Kollegen, weltweit
die Atomenergie auszubauen, birgt ein enormes Gefahrenpotenzial.
Der weltweite Ausbau der Atomenergie würde die Terrorgefahr erheblich
erhöhen. Zum einen würden wesentlich mehr Länder Zugang zu atomwaffenfähigem
Material und Know How bekommen. Zum anderen hätten Terroristen zusätzliche
Angriffsziele.

Bush und seine Kollegen ignorieren zudem, dass weltweit das Problem der
Endlagerung von atomaren Abfällen ungelöst ist. Selbst in Deutschland ist es
nicht gelungen auch nur schwachradioaktive Abfälle sicher zu lagern, wie das
Desaster um das Endlager "Asse II" aktuell beweist.

Bush und seine Kollegen ignorieren zudem, dass für die Atomausbaupläne nicht
genügend Uran zur Verfügung steht (siehe NUKEM und Energy-Watch-Group)
Tausend zusätzliche Atomkraftwerke lassen sich schlichtweg nicht betreiben.

Wenig überraschend ist, dass Bush und seine Kollegen auch weiterhin die
erhöhte Leukämiegefahr ignorieren, die in der weiteren Umgebung von
Atomkraftwerken nachgewiesen wurde.

Eine realistische Energiepolitik sieht anders aus.

Es ist begrüßenswert, dass die Bundeskanzlerin Merkel, den Vorstoß zum
Ausbau der Atomenergie auf dem G-8-Gipfel nicht unterstützt und stattdessen
auf die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien hingewiesen hat.

Grundlage ihrer Haltung könnte die Tatsache sein, dass weltweit die
Erneuerbaren Energien zwischen 2000 und 2005 um rund das 5-fache zusätzlich
Strom erzeugt haben als die Atomkraft, bei der zwar viel von Ausbau
gesprochen aber wenig gebaut wird, so Fell abschließend.



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