© Biomasseverband
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Moderne Technik bringt saubere Biomasse-Verbrennung

Trotz enormen Holzheizungsausbaus sinken die Feinstaub-Emissionen

Wien - Der stark gestiegene Biomasse-Einsatz in den österreichischen Haushalten und im Gewerbe hat nicht zu einer Erhöhung der Feinstaub-Emissionen geführt, im Gegenteil: Zwischen 1990 und 2014 sind die Emissionen um 42% gesunken. Verantwortlich dafür ist die signifikante Optimierung der Qualität der Holzverbrennung, primär durch österreichische Hersteller von Öfen und Kesseln. Die Entwicklung der Prüfstandsergebnisse von Emissionen – erhoben von der Kesselprüfstelle des BLT Wieselburg – veranschaulicht die beeindruckende Verbesserung der Verbrennungsqualität in den vergangenen Jahren.

Ersatz alter Heizungen

Besonders große Effekte kann der Ersatz alter Festbrennstoff-Anlagen (Öfen und Kessel) durch neue, moderne Holzheizungen erbringen. Eine Studie der Johannes Kepler Universität in Linz belegt, dass dadurch rund 90% der Feinstaub-Emissionen der alten Öfen und Kessel eingespart werden können. Dass dies auch praktisch umsetzbar ist, beweist Deutschland, das im Rahmen seiner Bundes-Immissionsschutz-Verordnung den verpflichtenden Ersatz von Altanlagen festgesetzt hat. Ganz wesentlich bei der Bewertung von Emissionen ist eine ganzheitliche Betrachtung. Es ist dabei unverzichtbar, dass sowohl Kohlendioxid-Emissionen als auch der Feinstaubausstoß bewertet werden. Allerdings dürfen Beiträge zum Klimaschutz, zur Unabhängigkeit der Energieversorgung, zur regionalen Wertschöpfung und zur Nachhaltigkeit keinesfalls vernachlässigt werden. Insgesamt betrachtet ist die Verwendung von Holz als Brennstoff für eine in die Zukunft gerichtete Energieversorgung Österreichs unverzichtbar und zentral für das Gelingen der Energiewende. 

Österreichische Technologien weltweit an der Spitze

Die österreichischen Kesselhersteller im Bereich Hackgut, Pellets und Scheitholz, aber auch die Ofenindustrie und das Hafnergewerbe sind seit Jahrzehnten weltweit Technologieführer. Sie setzen etwa 70% ihrer Produktion im Ausland ab. Die österreichische Ofenbranche hat in den letzten Jahren ebenfalls intensive Verbesserungen der Verbrennungsqualität erzielt. Dies gilt sowohl für industriell hergestellte Öfen und Herde als auch für individuell errichtete Anlagen, wie zum Beispiel Kachelöfen. Der Erfolg dieser Bemühungen zeigt sich unter anderem auch darin, dass bereits viele Produkte die anspruchsvollen Anforderungen des Österreichischen Umweltzeichens für Holzheizungen (UZ 37) erfüllen. 

Feinstaub als komplexes Thema

Feinstaub-Emissionen sind ein sehr komplexes Thema. Es handelt sich hierbei nicht um eine einzelne Substanz, wie dies zum Beispiel bei Kohlenmonoxid der Fall ist. Neben den chemischen Unterschieden spielt für die Auswirkung der Feinstaub-Emissionen auch die klimatische Situation eine entscheidende Rolle. So ist in Österreich zum Beispiel Graz als Feinstaub-Hochburg bekannt. Das liegt nicht daran, dass in Graz mehr Feinstaub produziert wird als anderswo. Die steirische Landeshauptstadt liegt vielmehr in einer Kessellage, in der es vor allem in den Wintermonaten zu einer Inversionswetterlage kommen kann, in der praktisch kein Luftaustausch mit der Umgebung passiert. Die Stadt Wien wiederum liegt in einer starken Westwindzone. Folge ist, dass die in Wien gemessenen Feinstaubwerte zu 75% nicht aus dem Stadtgebiet und zu 60% nicht einmal aus Österreich stammen.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /