© oekonews- W.J.Pucher /v. links: Miss Earth Model Lisa Hanakamp, KR. Hans Roth Präs.  VÖEB, Mag. Daisy Kroker GF des VÖEB, Mag. Stefan Tollinger GF Fa. Brandner zeigen, wie wertvoll Kompost ist  
© oekonews- W.J.Pucher /v. links: Miss Earth Model Lisa Hanakamp, KR. Hans Roth Präs. VÖEB, Mag. Daisy Kroker GF des VÖEB, Mag. Stefan Tollinger GF Fa. Brandner zeigen, wie wertvoll Kompost ist  

Tag der Erde: Sinnvolles Handeln gibt der Natur etwas zurück!

Biogener Abfall macht Sinn. Nicht nur für die Geldbörse, denn er würde den Österreichern jährlich rund 10 Millionen Euro sparen, sondern auch für die Natur.

© oekonews- Wolfgang J.Pucher/ KR. Hans Roth Präs. VÖEB,  Lisa Hanakamp Earth Model, Reinhard Filipp, Mitarbeiter der Fa. Brandner
© oekonews- Wolfgang J.Pucher/ KR. Hans Roth Präs. VÖEB, Lisa Hanakamp Earth Model, Reinhard Filipp, Mitarbeiter der Fa. Brandner
© oekonews W.J.Pucher / VÖEB-Präsident KR Hans Roth  ist überzeugt, dass noch viel Potenzial  vorhanden ist
© oekonews W.J.Pucher / VÖEB-Präsident KR Hans Roth ist überzeugt, dass noch viel Potenzial vorhanden ist
© oekonews - W.J.Pucher/ Miss Earth Austria (2011) Lisa Hanakamp meint, dass Bildung zur Mülltrennung bereits bei Kindern starten muss
© oekonews - W.J.Pucher/ Miss Earth Austria (2011) Lisa Hanakamp meint, dass Bildung zur Mülltrennung bereits bei Kindern starten muss
© oekonews - W.J.Pucher/ Mag. Stefan Tollinger, GF Fa. Brandner: Die Entsorgung von Bioabfall ist rund 50 bis 70 Euro pro Tonne günstiger als die Entsorgung über den Restmüll
© oekonews - W.J.Pucher/ Mag. Stefan Tollinger, GF Fa. Brandner: Die Entsorgung von Bioabfall ist rund 50 bis 70 Euro pro Tonne günstiger als die Entsorgung über den Restmüll

Wien - Zum Internationalen Tag der Erde, der heute, Samstag, 22. April 2017, gefeiert wird, hat der VÖEB – der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe -anlässlich eines Pressetermins auf die Wichtigkeit der Trennung von biogenem Abfall hingewiesen.

Der VÖEB startet daher einen klugen und sinnvollen Appell an die ÖsterreicherInnen: Am Tag der Erde der Natur und den Menschen etwas zurückgeben. Immer noch wird viel biogener Abfall nicht dort entsorgt, wo er hin gehört und landet im Restmüll. Hochgerechnet könnten wir nicht nur weitere rund 200.000 Tonnen Biomüll jährlich sammeln (und daraus wieder saubere Erde und Dünger herstellen), sondern mit gezielter Trennung von Bio- und Restmüll zusätzlich jährlich rund € 10 Millionen pro Jahr sparen! Sorgfalt bei der Trennung bringt´s – ökologisch wie wirtschaftlich gesehen!

VÖEB-Präsident KR Hans Roth ist überzeugt, dass noch viel Potenzial vorhanden ist und meint: ‘Unsere Botschaft zum Tag der Erde: Trennen, trennen, trennen! In unserem Abfall schlummern wertvolle Ressourcen. Wir als Gesellschaft sollten es daher als unsere Verpflichtung sehen, diese der Umwelt soweit nur irgendwie möglich wieder zurückzugeben. Mit dieser Aktion wollen wir aufzeigen, was alles im biogenen Abfall steckt: Wenn wir sauber trennen, können wir wertvolle Erde für unsere Nutz- und Zierpflanzen wiedergewinnen. Die Österreicher sind bereits sehr vorbildlich in puncto Trennung, aber trotzdem appelliere ich an unser gemeinschaftliches Gewissen, das vorhandene Potenzial noch weiter auszuschöpfen und möchte am Tag der Erde bewusst aufzeigen, was im Sinne unserer Natur und auch im Sinne eines wirtschaftlichen Nutzens noch möglich wäre!’

Beim Pressegespräch dabei war auch Earth Model und Miss Earth Austria (2011) Lisa Hanakamp. Sie betont, dass die Bildung für eine kluge Mülltrennung bereits bei Kindern und vor allem an den Schulen beginnen muss. Sie studiert Ernährungswissenschaften und weiß daher auch von ihrem Studium, wie wichtig der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen ist.

Sorgfalt bei der Trennung von Bio- und Restmüll bringt uns allen was – der Umwelt und den Menschen!

In Österreich werden jährlich knapp 1 Million Tonnen biogene Abfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen getrennt gesammelt (Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan: 935.900 Tonnen im Jahr 2015). Die Sammlung dieser ‘Bioabfälle’ erfolgt zum überwiegenden Teil über die Biotonne, die von den Entsorgungsbetrieben abgeholt wird. Parallel dazu wird Grün- und Strauchschnitt aus Hausgärten auch zu den bestehenden Sammelstellen oder direkt zu den Kompostieranlagen gebracht. Diese Mengen werden in kommunalen oder gewerblichen Kompostierungs- und Biogasanlagen verwertet. Insgesamt werden in Österreich knapp über 400 Kompostieranlagen (Aerobe biotechnische Behandlungsanlagen) betrieben, die 2015 rund 327.000 Tonnen Kompost erzeugt haben, das entspricht rund 34 Prozent der gesammelten Bioabfallmenge (Quelle: Bundesabfallwirtschaftsplan 2015). Zusätzlich zur gesammelten Menge wurden, wie im Bundesabfallwirtschaftsplan 2015 geschätzt wird, noch rund 1,575 Mio. Tonnen Abfälle in Einzel- und Gemeinschaftskompostierung in Hausgärten kompostiert. Konservativ gerechnet landet nach wie vor rund ein Sechstel des biogenen Abfalls im Restmüll - und das muss absolut nicht sein.

Insbesondere zum internationalen ‘Tag der Erde’ ist es dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe ein Anliegen, den Österreichern dafür zu danken, dass sie Müll trennen, gleichzeitig will der Verband aber auch das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial aufzeigen. So haben Restmüllsortierungen in mehreren Bundesländern in Österreich einen Masseanteil zwischen 16 und 27 Prozent an original verpackten bzw. nur teilweise verbrauchten Lebensmitteln, Speise- und Zubereitungsresten im Restmüll privater Haushalte ergeben. Das bedeutet, dass durchschnittlich nach wie vor Lebensmittelabfälle im Restmüll österreichischer Haushalte von 26,7 Kilogramm (16 Prozent) bis 45 Kilogramm (27 Prozent) pro Person und Jahr landen.

Appell an die Österreicher und Österreicherinnen: Werfen Sie wichtige Ressourcen nicht in den Restmüll!

Biogener Abfall ist eine wesentliche Ressource und bringt sowohl ökologischen wie auch wirtschaftlichen Nutzen: Wenn wir die übrigen 16 Prozent biogener Abfälle im Restmüll sauber trennen, würde das jährlich rund 10 Millionen Euro zusätzlich bringen, die in die Geldbörsen der Bürger zurückwandern könnten.

Laut Bundesabfallwirtschaftsplan 2017 wurden 2015 in Österreich 1,162 Tonnen Restmüll (gemischter Siedlungsabfall) behandelt. Der Anteil von Lebensmittel- und biogenen Abfällen im Restmüll wurde vom WWF in einer Studie mit einem Faktor von 16 Prozent (ein Sechstel des gesamten Restmüll-Aufkommens) angesetzt, das entspricht 185.920 Tonnen jährlich österreichweit. Würde dieser Anteil, der derzeit über den Restmüll entsorgt wird, richtig über die Biotonne entsorgt werden, so könnten wir jährlich mehr als 10 Millionen Euro sparen, da die Entsorgungskosten von biogenem Abfall deutlich unter jenen von Restmüll liegen: Die Entsorgung von Bioabfall ist rund 50 bis 70 Euro pro Tonne günstiger als die Entsorgung über den Restmüll.

Verantwortungsvoller Konsum beginnt beim Einkauf!

Über das angeführte Sparpotenzial hinaus, liegt der größte Hebel beim verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln – und das beginnt bereits beim Einkauf.

Ein Großteil des Lebensmittelabfalls sollte durch gezielten Einkauf und Konsum erst gar nicht anfallen. So ergab eine Studie des WWF, dass in Österreich rund 49.000 Tonnen Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten durch bewussten Konsum gänzlich vermeidbar wären! Neben den Kosten für den Einkauf dieser Produkte, würden sich die Bürger für diese 49.000 Tonnen Abfall zusätzlich 2,2 bis 4 Mio. Euro Verwertungskosten sparen (je nach Entsorgungsweg – Biotonne oder Restmüll).

Kompostierung macht Sinn und bringt viele Vorteile

Dass die Kompostierung unzählige Vorteile mit sich bringt, ist wissenschaftlich erwiesen. Aus chemischer und biologischer Sicht dient sie dem Humusaufbau, wirkt als Dünger durch die zugeführten Nährstoffe, die langsam aus dem Kompost freigesetzt werden, und steigert die biologische Aktivität. Darüber hinaus wird die Nährstoffaufnahme aus dem Boden verbessert und die Nährstoffauswaschung vermindert. Der Komposteinsatz bringt auch nennenswerte physikalische Positiveffekte auf den Boden mit sich: So werden Wasser- und Lufthaushalt verbessert und der Boden lässt sich leichter bearbeiten.

GastautorIn: W. J. Pucher für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /