© Pete Linforth -pixabay.com
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NGOs fordern rasche Umsetzung der SDG-Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeitswoche: Österreichs NGOs fordern nationale Strategie und politische Verantwortung. Veranstaltung mit europäischen Beispielen.

Wien - Anlässlich der Aktionstage Nachhaltigkeit und der europäischen Nachhaltigkeitswoche stellen ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, EU-Umweltbüro und AG Globale Verantwortung ab 10 Uhr im Haus der Europäischen Union in Wien die Frage: ‘SDGs umsetzen – Aber wie?’

Die SDGs (Sustainable Development Goals) sind die Nachhaltigkeitsziele der UNO-Agenda 2030 und bilden den Rahmen für die nachhaltige Gestaltung wichtiger Gesellschaftsbereiche von Umwelt über Soziales bis hin zu Wirtschaft und Arbeit. Über die umfassende Umsetzungsstrategie Tschechiens unter dem Titel ‘Tschechische Republik 2030’ berichtet auf der Veranstaltung Anna Kárnikova, Generalsekretärin des beim Ministerpräsidenten angesiedelten Regierungsrats für nachhaltige Entwicklung. Über die Herangehensweise Finnlands spricht anschließend Jussi Kanner, Koordinator der finnischen Nachhaltigkeitsplattform KEHYS.

Über so viel österreichisches Engagement bei den SDGs würde sich Leonore Gewessler, Geschäftsführerin von GLOBAL 2000 und ÖKOBÜRO-Vorständin, freuen. Bereits im Jänner hatten deshalb 144 österreichische NGOs die Regierung zur Umsetzung der SDGs aufgefordert. ‘In der österreichischen Politik gibt es noch immer keine Strategie zur Umsetzung der SDG-Nachhaltigkeitsziele. Es gibt keine kohärente Vorgangsweise und niemand will die politische Verantwortung übernehmen. Es ist höchste Zeit, dass sich hier etwas ändert’, so Gewessler.

In dieselbe Kerbe schlägt ÖKOBÜRO-Geschäftsführer Thomas Alge: ‘Die SDGs betreffen Umwelt, Nachhaltigkeit und viele andere Politikbereiche. Statt die Nachhaltigkeit durch ein Staatziel Wirtschaftswachstum de facto aus der Verfassung zu streichen, braucht Österreich eine übergeordnete SDG-Strategie, welche Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Entwicklung zugleich ermöglicht. Die Regierungsspitze muss sich klar zu den SDGs bekennen und eine zentrale Verantwortung und Steuerung auf höchster Ebene einrichten – am besten direkt beim Bundeskanzler.’

Beate Striebel, stellvertretende Geschäftsführerin des WWF Österreich und ebenfalls ÖKOBÜRO-Vorständin, fordert ebenfalls, die SDGs zur Chefsache zu erklären: ‘Die SDGs sind ein Versprechen an Mensch und Natur, dass ökonomisches Wachstum, sozialer Wohlstand und eine nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen können und sollen. Die Regierungsspitze muss den richtigen gesetzlichen Rahmen vorantreiben, damit es sich lohnt, nachhaltig zu wirtschaften.’

Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind gleichermaßen gefordert, im Dialog eine SDG-Strategie endlich auf Schiene zu bringen. ‘Ein Beitrag ist die heutige Veranstaltung, in welcher wir die Lösungsansätze von zwei anderen EU-Staaten in den Fokus nehmen. Daraus lassen sich hoffentlich auch Ideen für die Umsetzung in Österreich ableiten’, so ÖKOBÜRO-Geschäftsführe Thomas Alge.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /