© Maklay62- pixabay.com
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Green & Blue Building Award für die Wiener Ersatzschule Torricelligasse 50

Wiederverwendbare Schule aus Holz und Stahl als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet

Wien - Modular, wiederverwendbar, ökologisch hochwertig: Das ist das Ersatzquartier für die Ganztagsmittelschule und Neue Mittelschule Kinkplatz, das in einer kurzen Bauzeit von nur sieben Monaten im Bereich der Steinbruchstraße, Torricelligasse, Braillegasse im 14. Wiener Gemeindebezirk errichtet worden ist. Das richtungsweisende Gebäude wurde nun bei der 8. GBB – Green & Blue Building Conference in Wien mit dem GBB Award in der Kategorie Immobilienprojekte ausgezeichnet. Die ‘mobile Immobilie’ wurde von der WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH, einem Unternehmen der Wien Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung, im Auftrag der Stadt Wien (MA 56 Wiener Schulen) entwickelt und realisiert.

Besonderheiten hat das Objekt einige aufzuweisen: Das Gebäude wird als Ersatzquartier während der Sanierung der Schule Kinkplatz für rund fünf Jahre im Einsatz sein. Es wird allen Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb gerecht und ist mit Klassen, Direktions- und Lehrerräumlichkeiten, allen Nebenräumen sowie einem Sportbereich ausgestattet. Ausgeführt ist der Neubau in einer modularen und wiederverwendbaren Holz-Stahl-Fertigbauweise. Das heißt, er kann nach Ablauf der Nutzungsdauer an einem Standort bis zu fünf Mal in den kommenden 25 Jahren demontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Dabei erfüllt das Bauwerk den Stand der Technik für ein klassisches, also nicht temporäres Gebäude.

‘Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass Wien bei der Schaffung von neuem Schulraum auf höchste Qualität setzt – ganz gleich, ob es sich dabei um neue Schulen, Schulerweiterungen oder wie hier um einen temporären Ersatzbau handelt’, freut sich auch Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky über die Auszeichnung.

‘Die Stadt Wien und die Wien Holding leben Nachhaltigkeit, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Dieses ‚mobile’ Gebäude wird in den kommenden 25 Jahren mehrfach und flexibel für Schülerinnen und Schüler im Einsatz sein – und damit auch als Ersatzquartier immer für einen reibungslosen Schulbetrieb sorgen’, sagt Finanzstadträtin Renate Brauner.

Zertifiziertes Ökoholz

Das für die Raumzellen und für die Fassade verwendete Holz stammt aus einer ökologisch und sozial betriebenen Waldbewirtschaftung und trägt sowohl das FSC- als auch das PEFC-Gütesiegel. Die vollflächige Lärchenholzfassade kann so wie die Raumzellen demontiert und wiederverwendet werden. Außenraffstores dienen als Sonnenschutz und tragen zu einem besonders angenehmen Raumklima bei.

Die von den Architekten Maurer & Partner sowie Raumkunst geplante Ersatzschule hat eine Bruttogeschoßfläche von rund 6.000 Quadratmeter, aufgeteilt auf drei miteinander verbundene Bauteile. Ein Aufzug sorgt für barrierefreien Zugang aller Räumlichkeiten. Insgesamt verfügt das Gebäude über 21 Klassenzimmer, 13 Gruppenräume, Sonderunterrichtsräume, eine Bibliothek, eine Lehrküche mit Speiseraum, einen Speisesaal, einen teilbaren Turnsaal, zwei Gymnastikräume sowie sämtliche erforderliche Neben- und Sanitärräume. Die Raumzellen sind in einem strengen, gleichmäßigen Raster vorgefertigt, was eine hohe Flexibilität bei der Wiederverwendung garantiert, da sie an einem anderen Standort in unterschiedlicher Anordnung wieder zusammengesetzt werden können.

Preis für nachhaltige Leuchtturmprojekte

Der GBB Award wurde in den zwei Kategorien Produkte/Services und Immobilienprojekte zum achten Mal im Rahmen der GBB – Green & Blue Building Conference von der Ghezzo GmbH in Kooperation mit Drees & Sommer Österreich vergeben. Er zeichnet Immobilienprojekte aus, bei denen die Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert hat, und die dazu beitragen, dass sich neue Technologien beweisen können.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /