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Batteriegroßspeicher: In Schleswig-Holstein entstehen weitere Batteriespeicher

Pufferspeicher mit 2,5 bzw. 10 Megawatt entstehen im norddeutschen Bundesland, um Lastspitzen auszugleichen / Teil des Projekts Norddeutsche Energiewende 4.0

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In Deutschland entstehen gerade in rasantem Tempo Batteriegroßspeicher, um die Erneuerbare Energie im Sinne der Energiewende speicherbar zu machen. Gerade in Norddeutschland, wo oft Windkraftanlagen aufgrund verstopfter Netze abgeschaltet werden müssen, tut sich einiges. So hat Ads-Tec jetzt in Brunsbüttel eine Hochleistungsbatterie mit 25, Megawatt ans Netz gebracht. Sie steht auf dem Gelände des Cleantech-Startups Wind to Gas Energy GmbH & Co. KG. Und RES hat gerade die Zusage für einen 10-Megawatt-Speicher ebenfalls in Schleswig-Holstein erhalten.

Energie News / 15.1.2018. Der Batteriegroßspeicher von Ads-Tec ist in Brunsbüttel als Strombetz angeschlossen worden. Ziel ist es, künftig zur Netzregulierung, für Primärregelenergie und Smart Grids eingesetzt zu werden. Betrieben wird der Speicher vom Energie-Startup Wind to Gas Energy GmbH & Co. KG – damit ist klar, dass hier insbesondere eine Verbindung zwischen dem erneuerbaren Windstrom und dem Gasnetz geschaffen werden soll. In das Projekt ist auch der Übertragungsnetzbetreiber TenneT involviert.

Der Ads-Tec-Speicher ist einer der ersten in Schleswig-Holstein, der gezielt zur Stabilisierung der Netze errichtet wurde. Er ist auch Teil eines Forschungsprojekts, das die Bundesregierung unterstützt. Es heißt „Norddeutsche Energiewende 4.0“ und ist ein Schaufensterprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft. Dabei soll unter anderem untersucht werden, wie hochflexible Speicherlösungen Engpässe und Überlastungen im Stromnetz künftig verhindern können.

Batteriegroßspeicher als Puffer für Erneuerbare Energie

Der Speicher von Ads-Tec mit 2,5 Megawattstunden Kapazität und 2,5 Megawatt Leistung kann nach Angaben des Cleantech-Unternehmens in einer Stunde be- und entladen werden. Als Pufferspeicher soll er Energiespitzen im Stromnetz glätten und volatil erzeugte erneuerbare Energie konstant verfügbar machen. Daneben wird der in acht Monaten errichtete Speicher zu Forschungszwecken am Smart Grid eingesetzt. Mit dem Fraunhofer-Institut ISIT aus Itzehohe werden dabei alternative Betriebskonzepte für Batteriespeicher untersucht.

RES Deutschland erhält Zusage für weiteren Speicher

Ebenfalls eine Nachricht gibt es von RES Deutschland: Der Hersteller verkündete jetzt, er habe die Zusage für einen Zehn-Megawatt-Speicherprojekt in Schleswig-Holstein erhalten. Auch hier geht es um die Erbringung von Primärregelenergie und Frequenzhaltung durch den Einsatz eines Batteriegroßspeichers. Daneben soll der Batteriespeicher auch für einen Inselbetrieb eines kommunalen Stromnetzes mit überwiegend erneuerbaren Energien getestet werden.

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1 Kommentar
  1. Eitel Heck sagt

    Elementare Norm für Investitionsentscheidungen ist, dass der wissenschaftlich-technische Vorlauf für einzelne Technologien geklärt ist und danach der Investitionsaufwand festgelegt und als Grundlage für marktorientierte Ausschreibungen in Teilvorhaben aufgeschlüsselt wird.
    Mit dieser Investitionsdurchführung hat Deutschland seinen Wohlstand erarbeitet.
    Dieses elementare Prinzip der Entscheidung und Durchführung von Investitionen wird beim Investitionsvorhaben Energiewende verlassen. Für das Investitionsvorhaben Energiewende gibt es weder einen festgelegten Investitionsaufwand noch ökonomische Zielstellungen, aus denen sich für die Bevölkerung erkennbar, die Stromkostenentwicklung ableitet.
    Es werden Investitionen zum Ausbau von Windkraftanlagen realisiert und im Nachgang wird versucht, die mit der volatilen Windstromerzeugung zusammenhängenden Probleme zu lösen (Stromspeicher, Windstromüberschüsse, Sektorkopplung, Flexibilisierung, Abbau und Entsorgung u.a.)
    Durch diese unklare Investitionsdurchführung wird das Investitionsvorhaben durch eine Flut kaum noch lesbarer Studien begleitet, möglichst mit dem Nachweis, dass der weitere Ausbau der Windkraftanlagen auch ohne Groß- und Langzeitspeicher möglich ist.
    Es gibt kein Konzept, wie der Ausstieg aus den Kernkraftwerken und den Kohlekraftwerken durch Groß- und Langzeitspeicher für überschüssigen Strom zur Glättung und Pufferung der volatilen Windstromerzeugung abgesichert wird.
    Die bisherigen Investitionen für Stromspeicher sind nur kleinflächige Lösungen und sie stehen im Widerspruch zu einer effizienten Investitionsdurchführung.
    Dazu gehören die großen Batteriespeicher, aber auch Druckluftspeicher und Power-to-Gas-Anlagen.
    Die Gesamtökonomie des Investitionsvorhabens Energiewende steht damit nicht im Blickwinkel.
    Aus meiner Sicht kann das Niveau der Investitionsdurchführung ohne ökonomische Zielstellung so nicht fortgeführt werden.
    Auf diesen Misstand weisen auch der Untersuchungsbericht des Bundesrechnungshofes und das Gutachten der Wirtschaftweisen hin.
    Es ist notwendig, dass die Grenzen der volatilen Windstromerzeugung im Zusammenhang mit dem Kirchhoff’schen Gesetz für Stromkreise erkannt werden und andere effiziente, klimafreundliche Technologien endlich eine Chance erhalten, wie in anderen Industrieländern.
    Dazu gehören die in Entwicklung befindlichen Kernreaktoren der 4. Generation, die gegenwärtigen Atommüll der geologischen Endlager zur Stromerzeugung nutzen und die Stromerzeugung mit der Herstellung chemischer Erzeugnisse, darunter Kraftstoffe, zur Wärmeerzeugung koppeln können.
    Diese sehr effizienten Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Kernenergie, die sich erheblich von den gegenwärtigen Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren unterscheiden, kann man nicht einfach ausblenden, weil entweder die Fachkompetenz zur Bewertung fehlt oder die Kernenergie einfach nicht in die grüne Ideologie passt.
    Dazu gehört auch die CCS-Technologie als Klimaschutztechnologie.
    Mit der CCS-Technologie kann man nicht nur die Kohlendioxidemissionen von Kohle- Gas- und Biomassekraftwerken deutlich reduzieren, sondern es ist die einzige Technologie, um die Kohlendioxidemissionen in der Kohlendioxid-intensiven Wirtschaft(Stahl-, Zement- und Aluminiumproduktion sowie Petrochemie) um 80 Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren.
    Die Kohlendioxid-intensive Industrie ist gegenwärtig völlig außerhalb der Betrachtung bei der Realisierung der Klimaziele.
    Die Energiewende konzentriert sich auf die Stromerzeugung, die nur 20% der Energieerzeugung darstellt.
    Bei den restlichen 80% der Energieerzeugung ist der Verkehr (Straße, Schifffahrt, Landwirtschaft, Flugverkehr) nach wie vor ein großer Verursacher der Kohlendioxidemissionen, wobei eine Verkehrswende nicht in Sicht ist.
    Bei Elektroautos mit Lithium-Ionen-Batterien, die noch ein Nischendasein führen, ist zu beachten, dass die Herstellung der Batterie energieintensiv und umweltbelastend ist.
    Bei der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie sowohl für den Verkehr als auch zur klimafreundlichen Stromerzeugung sind offensichtlich andere Länder weiter.
    Es wäre angebracht, sich auch einmal mit der Hydrazin-Brennstoffzellen-Technologie für den Verkehr zu befassen.
    Obwohl der Energiekonzern e.on auf einem gebauten Testfeld in Irland die bereits entwickelten Flugwindkraftanlagen großtechnisch erprobt, findet diese erneuerbare Energien in der Politik und auch bei Windjournal keine Beachtung, obwohl Flugwindkraftanlagen gegenüber Windkraftanlagen wesentlich höhere Jahresstromvolllaststunden bieten mit ca. 90% niedrigeren Materialkosten.
    Nicht umsonst wird im Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen, dass der Chef der Wirtschaftsweisen, Prof. Schmidt, der Bundeskanzlerin am 28.08.2017 übergab, ein ökonomisch sinnvolles Umsteuern der Energiewende gefordert.
    Aus meiner Sicht wird mit dem Festhalten am Ausbau der Windkraftanlagen ohne die Grenzen der volatilen Stromerzeugung realistisch einzuschätzen, wertvolle Zeit vertan, um andere effiziente, klimafreundliche Technologien zu fördern.
    Das ist auch der Grund, warum Rückstände bei der Realisierung der Klimaziele zu verzeichnen sind.

    (Tippfehler zur Verbesserung der Lesbarkeit korrigiert, Anmerkung der Redaktion)

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