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sfv.de / Gerhard Mester | Die gute Nachricht der Studie: Noch ist das 1,5-Grad-Ziel erreichbar – die schlechte: Ein Weiter-so darf es nicht geben.

© sfv.de / Gerhard Mester | Die gute Nachricht der Studie: Noch ist das 1,5-Grad-Ziel erreichbar – die schlechte: Ein Weiter-so darf es nicht geben.

1,5 Grad nur mit CO₂-Entzug

Mögliche Wege, wie die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad begrenzt werden kann, zeigen Modellstudien einer Forschergruppe um Joeri Rogelj vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien. Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben die Wissenschaftler jetzt im Fachblatt Nature Climate Change veröffentlicht.

Die Modelle, die das 1,5-Grad-Limit einhalten, kombinieren dabei eine rasche Abkehr von der fossil geprägten Wirtschaft hin zu CO2-armen Energieträgern mit der Reduzierung des Energieeinsatzes insgesamt – und dem Entzug von CO2 aus der Atmosphäre. Letzteres soll sowohl mit technischen Mitteln als auch durch Aufforstung geschehen.

Dem 1,5-Grad-Ziel stünden aber auch die großen sozialen und ökonomischen Ungleichheiten und eine nur auf kurzfristige Effekte abzielende Klimapolitik entgegen, betonen die Forscher.

Die Studien zeigten, dass „keine Verzögerung bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen mehr möglich ist“, erklärte Rogelj laut Medienberichten. Bei allen Modellen, die das 1,5-Grad-Ziel erreichten, würden die CO2-Emissionen noch vor dem Jahr 2030 ihren Höhepunkt erreichen und dann rasch sinken. Zwischen 2055 und 2075 müssten die globalen Netto-Emissionen bei null liegen.

Bei den erfolgreichen 1,5-Grad-Modellen gebe es jeweils auch Kompromisse, erläuterte Rogelj. Weite man zum Beispiel die Bioenergie stark aus, werde die Nahrungsmittelversorgung teilweise gefährdet. Nutze man fossile Energieträger in großem Ausmaß noch länger, müsste eine neue Infrastruktur her, um das über Gebühr frei werdende Kohlendioxid wieder aus der Atmosphäre zu holen.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (jst) 2018 verfasst – das Nachrichten- und
Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!     

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