Dranbleiben! Frauen wollen den Atomausstieg

Frauen sind besonders kritisch, leider jedoch in der Umweltpolitik unterrepräsentiert

Berlin - "genanet’ Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit startet die Kampagne "Dranbleiben! Frauen wollen den Atomausstieg" und ruft Frauenorganisationen dazu auf, ihre Stimmen zu erheben und mit einem kurzen Statement zur Atomenergie Stellung zu beziehen. Frauen waren und sind gegenüber der Atomenergie besonders kritisch. Ziel der Kampagne ist es, diese Meinungen in der Öffentlichkeit und Politik sichtbar zu machen.

Die politische Grundsatzentscheidung Deutschlands gegen Atomkraft ist gefallen, weil solch eine Risikotechnologie Gefahren birgt, die mit Klimaschutz- oder Preisargumenten nicht aufzuwiegen sind. Auch das modernste Atomkraftwerk kann keine Sicherheit gewährleisten. Weiterhin ist Atomkraft weder CO2-neutral noch billig. Dass aus Atomkraft gewonnener Strom für die Haushalte erschwinglich ist, liegt an den hohen staatlichen Subventionen. So viele Argumente sprechen gegen die Atomkraft: die zahlreich auftretenden "Störfalle" mit ihren gesundheitlichen Auswirkungen, der Atommüll, der ein Risiko für künftige Generationen darstellt und dessen Endlagerung bis heute ungeklärt ist, und ebenso der Abbau des Urans, der Landschaften zerstört und Lebensräume auf lange Zeit unbewohnbar macht.

Der "Ausstieg aus dem Ausstieg" wäre für die Energiepolitik Deutschlands fatal: Die Entwicklung erneuerbarer Energien würde verzögert, und eine nachhaltige Energiewende wäre somit auf unbestimmte Zeit verschoben.

Frauen waren und sind gegenüber der Atomenergie besonders kritisch. Im europäischen Durchschnitt sind nur ein Drittel der Frauen für die Nutzung der Atomenergie, während sich 54 Prozent der Männern dafür aussprechen, wie eine aktuell von der Europäischen Kommission veröffentlichte Studie* erneut zeigt. Frauen sind jedoch in der Umweltpolitik stark unterrepräsentiert. genanet - Leitstelle Gender,
Umwelt, Nachhaltigkeit setzt sich dafür ein, dass die Frauen-Perspektive in der Umweltpolitik - ob beim Thema Atomenergie oder Klimaschutz - sichtbarer wird und an Einfluss gewinnt.

* Europäische Kommission: Spezial Eurobarometer 297 "Einstellung zu
radioaktiven Abfällen"


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /