© Ralph Schmidt
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Mit Öl heizen wird Luxus! Brechen frostige Zeiten an?

Eine Ansichtssache von Ralph Schmidt

Wir schreiben das Jahr 1998: Familie Müller bestellt für ihr Einfamilienhaus 3.000 Liter Heizöl und bezahlt dafür 650,- Euro!

Wir schreiben das Jahr 2008: Nun kosten Familie Müller diese 3.000 Liter Heizöl fast 3.000,- Euro!

Ein Barrel Rohöl ( ca. 159 Liter ) wird 1998 für 9,82 US-Dollar gehandelt. 2008 im Juli, wird ein Barrel Rohöl mit 145,90 US-Dollar gehandelt. Prognosen von Experten für 2015: 380,- US-Dollar pro Barrel!

Panikmache oder Realität? Wir sind alle keine Propheten. 1998 hätten wir diese Preisentwicklung wahrscheinlich eher als Panikmache abgetan. Aber eins ist jetzt schon klar: Die hohen Energiepreise gehen an die Substanz!

Es ist ja nicht nur der Heizölpreis der so rapide gestiegen ist. Der Benzinpreis hat sich von 1998 bis heute fast exakt verdoppelt. Strom wird ständig teurer. Wasser wird ständig teurer!

Wie entgeht man dieser Kostenfalle? Bleiben wir beim Heizen!

Warm anziehen, eine kuschelige Decke überwerfen, sind natürlich auch Methoden, um die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen. Doch es gibt einen komfortableren Weg.

Zunächst sollte man seine Heizung überprüfen lassen. Regelmäßige Wartung macht Sinn und bringt bis zu zehn Prozent Ersparnis. Wartung erhöht den Wirkungsgrad der Heizung.

Für Heizungen, die älter als 15 Jahres sind, könnte ein Austausch wirtschaftlich Sinn machen. Zwischen 30 und 50 Prozent geringere Energiekosten können im Idealfall erzielt werden.

Welches Heizungssystem Sinn macht, hängt von mehreren Faktoren ab.

Aber es steht fest, dass nur regenerative Energiequellen auf Jahrzehnte niedrige Betriebskosten sichern und eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen schaffen. Die Begriffe Solarenergie, Erdwärme und Biomasse sind in aller Munde. Das Zeitalter der Erneuerbaren Energien ist längst angebrochen! Einsparungen von bis zu 80% sind im Optimalfall möglich.

Und dennoch wird in Millionen älterer Häuser das Geld im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt. Während alte Autos längst auf dem Schrottplatz ihr Dasein fristen, verheizen veraltete Heizungsanlagen Monat für Monat bares Geld und schaden durch zu hohen Schadstoffausstoß unserer Umwelt!

Woran liegt das? Einerseits wird der Verbraucher durch einseitige Informationen von Interessengruppen verunsichert. Andererseits werden aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage Neuanschaffungen so lange wie möglich herausgezögert.

Und dann taucht auch noch die Frage auf: Welcher Brennstoff ist denn in der Zukunft der Richtige? Öl und Gas sind es sicher nicht. Die Nutzung der Sonnenenergie, Erdwärme, Umgebungswärme, Biomasse (z.B. Holzpellets) sind eine sinnvolle Alternative.

Es gibt heute verlässliche, flexible und kostengünstige Lösungen, nicht auf Wärme und Behaglichkeit im trauten Heim zu verzichten und trotzdem eine Menge an Energiekosten einzusparen. Man sollte mit einem Fachmann seines Vertrauens ein Gespräch führen. Möglichst noch vor Beginn der Heizperiode.

Und vergessen wir nicht: Eines ist sicher, die Endlichkeit von Öl und sein unkalkulierbar steigender Preis!

Ralph Schmidt ist freier Journalist

GastautorIn: Ralph Schmidt für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /