"trend": Tiwag brüskiert Energie AG

Tiwag-Chef Wallnöfer hält trotz Stromlösung West an Atomstromimporten fest

In der eben erst beschlossenen Stromlösung West zwischen Energie AG-Oberösterreich (EAG) und der Tiroler Wasserkraft AG (Tiwag) sprühen die Funken. Wie das am Montag erscheinende Wirtschaftsmagazin "trend" berichtet, erklärt Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer den eigentlich vereinbarten Ausstieg aus seinen heftig kritisierten Atomstromverträgen für nichtig: "Wäre auch unüblich, derartige Einschränkungen unserer Geschäftspolitik zu machen". Die Tiwag verdient daran, ihren teuren Spitzenlaststrom aus Speicherkraftwerken gegen billigen ausländischen Grundlaststrom (UCTE-Mix: rund 30 Prozent Atomstrom) abzutauschen. Was die Landeshauptleute Josef Pühringer (OÖ) und Herwig van Staa (T) beim 8-Prozent-Einstieg der Tiwag bei der EAG vor dem Sommer ausverhandelten, sei ihm relativ egal: "Wir haben einen wasserdichten Aktionärsvertrag und da haben wir keine Zusagen gemacht." Damit ist aber eine der Grundbedingungen der Zusammenarbeit hinfällig - vor allem für Oberösterreichs Grüne, die sich nur schwer mit dem "Atomstromlieferanten" Tiwag anfreunden konnten. Grund für die Brüskierung dürfte sein, dass der zweiten Teil des Deals stockt. Eigentlich lockte Pühringer die Tiroler mit der Aussicht auf einen Teil seines Aktienpaketes an der Salzburg AG in die Kooperation - für Wallnöfer eine durchaus reizvolle Idee (grenzüberschreitender Leitungsbau). Doch das wurde mittlerweile auf eine unbestimmte "Option" degradiert: Die Salzburger selbst machen ein Vorkaufsrecht geltend, bei der Firmenbewertung klaffen Welten, und ein unüblich weitgehendes Mitbestimmungsrecht hemmt die Verhandlungen.

Rückfragehinweis: trend Redaktion

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OTS0008 2008-08-24/09:00


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /