Hochbeete selbst gebaut

Gartenarbeit leicht gemacht: "die umweltberatung" gibt Tipps

Knackiges Gemüse, schnell geerntet, ohne sich bücken zu müssen? Diesen Komfort kann man sich mit einem Hochbeet im Garten leisten - ohne Rückenschmerzen, ganz bequem im Stehen oder sogar im Rollstuhl. In Tulln stehen auch zweckdienliche Wohn- und Bürogärten im Mittelpunkt der NÖ Landesgartenschau.

Im Gartenbau sind Hochbeete weit verbreitet. Hochbeete sind eigentlich ‘Hügelbeete in der Kiste’. Hügelbeete haben ihren Ursprung in Südchina. Die sanft gerundeten Beete vergrößern die Anbaufläche. Sie bestehen aus lockerer Erde und Kompost - sind also mit organischem Dünger bestens versorgt und leicht zu bearbeiten. Das Hochbeet kann als besondere Form des Hügelbeetes gesehen werden.

Vorteile

Der besondere Aufbau aus verschiedenen Schichten verrottbaren Materials bewirkt ein ausgeglichenes, wärmeres Mikroklima und ein besseres Nährstoffangebot für die Pflanzen im Vergleich zu herkömmlichen Beeten. Im Inneren entsteht in der Folge Komposterde, sie kann nach dem Abbau des Hochbeets im Garten weiterverwendet werden. Nicht zuletzt sind Hochbeete auch schöne gestalterische Elemente im Garten, daher für Wohn- und Bürogärten sehr gut geeignet.

NÖ Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka betont die Bequemlichkeit der Gartenarbeit, die Hochbeete ermöglichen: ‘Geerntet wird in gewohnter Arbeitshöhe, das ist vor allem für ältere Menschen eine Erleichterung. Auch die immer wiederkehrenden Pflegearbeiten wie das Unkraut Jäten oder Gießen kann man im Stehen verrichten. Für Leute mit Rückenbeschwerden oder gehbehinderte Menschen bietet ein Hochbeet wesentliche Erleichterungen – so macht Gartenarbeit wieder Spaß!

Tipps zur Errichtung eines Hochbeets

Elisabeth Koppensteiner von "die umweltberatung" weiß genau, wie man ein Hochbeet errichtet: ‘Als Einfassung eignen sich Natursteine, Ziegel, Bausteine aus Recyclingkunststoff oder klarerweise Holz. Entscheidet man sich für ein Hochbeet mit Holzeinfassung, so verwendet man am besten heimische Harthölzer (z.B. Lärche, Hainbuche, Robinie, Eiche ...). Imprägnierstoffe sind zu vermeiden. Diese Substanzen können in die Erde und somit in das Gemüse gelangen, welches im Hochbeet wächst!’

Anstelle von Rundhölzern kann auch Schalungsholz mit einer Mindestdicke von 4 - 6 cm verwendet werden. Die Einfassung sollte aus arbeitsergonomischen Gründen etwa hüfthoch und nicht breiter als 1,2 m sein.

Als Holzschutz und gegen Erdabschwemmung kann innen eine Folie aus Polyethylen oder Kautschuk befestigt werden (kein PVC verwenden).
Damit auch RollstuhlfahrerInnen das Beet betreuen können, sollte man idealerweise rundherum Plattenwege anlegen.

Befüllung:

Besonders wichtig ist die innere Auskleidung mit einem Wühlmausgitter, damit sich die kleinen Nager im Hochbeet nicht häuslich einrichten. Der unterste Bereich wird mit sperrigen Zweigen und Ästen (ca. 40 cm) aufgefüllt. So werden Hohlräume und eine optimale Durchlüftung gewährleistet. Das organische Material wird ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was für die vollständige Verrottung notwendig ist.
Über den Ästen können Grassoden (Grasblöcke oder kleine Stücke Fertigrasen) verkehrt herum oder eine 25 cm dicke Laubschicht (oder gemischte Gartenabfälle) eingefüllt werden. Diese wird mit einer 20 cm dicken Schicht Grob- und einer 20 cm dicken Schicht Feinkompost und Gartenerde abgedeckt.

Eine Erneuerung der Beete ist erst nach ca. 6 Jahren nötig. Die absinkende Erde wird im Frühling mit Gartenerde oder Kompost nachgefüllt. Wenn möglich, ist das Hochbeet in Nord–Süd–Richtung anzulegen, um das Sonnenlicht optimal auszunutzen.


Tipps und Tricks zum Hochbeetbau erhalten alle Interessierten am Samstag auch auf der GARTEN TULLN.

Persönliche Beratung und viele weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern bekommen alle Interessierten bei "die umweltberatung" auch am Gelände der NÖ Landesgartenschau und natürlich in allen Beratungsstellen!

Die Angebote wurden im Rahmen von ‘Natur im Garten’ erarbeitet, einer Aktion, die von Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka ins Leben gerufen wurde und eine Initiative des Landes Niederösterreich in Kooperation mit "die umweltberatung" und zahlreichen PartnerInnen ist.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /