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Tauerngasleitung: Wo bleibt der "Klima-Check"?

Labg. Heidi Reiter: "Bei der Tauerngasleitung hätten Burgstaller & Co. endlich Gelegenheit, sich die ökologischen Fußabdrücke im eigenen Wirkungsbereich anzuschauen."

Das Großprojekt "Tauerngasleitung" nimmt Gestalt an, zwischen Betreibern und Grundbesitzern werden bereits die ersten Verträge geschlossen. Für Salzburgs GRÜNE Grund genug, die Landesregierung an ihre Hausaufgaben zu erinnern: "Am 12. März wurde die Regierung vom Landtag beauftragt, die geplante Gasleitung einem Klimacheck zu unterziehen. Dieser liegt noch immer nicht vor. Es ist absurd, dass die Regierung an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich ihren ökologischen Fußabdruck anzuschauen, und gleichzeitig genau diese Prüfung bei einem Projekt wie der Tauerngasleitung nicht zustande bringt", kritisiert Labg. Heidi Reiter, die Umweltsprecherin der GRÜNEN im Landtag.

Die geplante Transitleitung wird um ein Drittel mehr Gas transportieren als ganz Österreich derzeit verbraucht. Gas, das dann irgendwo in Europa verbraucht wird und die CO2-Bilanz unserer Erde entsprechend negativ beeinflussen wird. Doch nicht nur das Gas an sich ist klimarelevant: "Diese gigantische Leitung zieht sich quer durch unser Bundesland. Der Transport des Gases ist sehr energieintensiv, eine Verdichterstation wie in Flachau geplant verbraucht die Energie eines ganzen Salzach-Kraftwerkes! Sowohl der Bau wie auch der Betrieb werden sich unmittelbar auf die Salzburger CO2-Bilanz auswirken. Wenn Klimaschutz ernst gemeint sein soll, dann müssen wir diese CO2-Mengen irgendwo anders einsparen."

Der Schutz des Klimas ist für die Umweltsprecherin der GRÜNEN praktisch unvereinbar mit der "fossilen Gigantomanie", wie sie die geplante Erdgasleitung darstellt. Reiter fordert die Landesregierung deshalb auf, "in Sachen Tauerngasleitung, die ohnehin nur den Interessen des Energiekonzerns EON dient, endlich in Erscheinung zu treten". Es gehe in dieser Debatte nicht bloß um die individuelle Entschädigung von ein paar Landwirten, "es geht um die Interessen des Landes Salzburg und darum, welchen Preis die Menschen in Zukunft für welche Energie zahlen werden". Anstatt der Erdgasleitung durch stille Duldung den Weg zu ebnen, sollte sich die Landesregierung darum kümmern, das Land Salzburg und seine BürgerInnen unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen.

An die Menschen zu appellieren, sie mögen ihren ökologischen Fußabdruck wegen des Klimas verkleinern und deshalb hier auf ein Schnitzel und dort auf eine Autofahrt verzichten, sei als Klimaschutzstrategie auf jeden Fall zu wenig. "Ich erwarte mir von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und ihrem so genannten Umweltlandesrat, dass sie sich vor allem um die ökologischen Fußabdrücke in ihren Einflussbereichen kümmern. Und dazu gehört, die Klimarelevanz eines Projekts wie der Tauerngasleitung zu überprüfen", so Reiter.



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