Volle Kraft voraus statt Verhandlungen in Zeitlupe!
Greenpeace kritisiert fortgesetzten Stillstand bei UN-Klimakonferenzen
Bei der vorgestern zu Ende gegangenen UN-Klimakonferenz in der ghanesischen Hauptstadt Accra wurden zwar einige winzig kleine Fortschritte erzielt, die jedoch auf¬grund der fortgesetzten Langsamkeit des Prozesses letztlich doch wieder ein falsches Signal setzen.
"In Kopenhagen muss die Weltgemeinschaft Ende nächsten Jahres den Folgevertrag für das Kyoto-Protokoll beschließen. Wenn aber mit dem derzeitigen Schneckentempo weiterver¬handelt wird, dürfte der erfolgreiche Abschluss eines neues Abkommen mehr als schwierig werden", kritisiert der Klimasprecher von Greenpeace, Bernhard Obermayr, die fehlende Stringenz der gerade beendeten Verhandlungen in Ghana.
Die wenigen Fortschritte, die in Accra gemacht wurden, betreffen Maßnahmen gegen die Urwaldzerstörung sowie die Unterstützung von Entwicklungsländern; bei substanziellen Fragen herrschte dagegen Stillstand. "Einmal mehr wurde viel zu lange über den Ablauf selbst gestritten und zuviel Zeit den bereits bekannten Positionen gewidmet. Positiv aufgefallen sind eigentlich nur Korea, das ein selbstständiges Reduktionsziel ankündigte, und Mexiko, das höchst engagiert zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu vermit¬teln versuchte", fasst Obermayr die Konferenz in Ghana zusammen. Bereits Anfang Dezember geht es nun in eine weitere Klimaschutz-Runde: Im polnischen Poznan (Posen) findet die nächste große Konferenz statt. "Die Uhr tickt heftig, und in Poznan sollte sich bereits das Grundgerüst für das folgende Klima-Abkommen abzeichnen. Der Klimawandel schreitet mit atemberaubendem Tempo voran, und die Weltgemeinschaft hinkt ihm wenig ambitioniert hinterher. Spätestens jetzt muss es jedoch 'Volle Kraft voraus!' heißen", fordert Greenpeace-Sprecher Obermayr.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /