© Herbert Eberhart
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Götzis und Kairos freuen sich über VCÖ-Mobilitätspreise

Beide Auszeichnungen in der Kategorie "Vereine" gehen ins Ländle

Götzis – Der Mobilitätspreis vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in der Kategorie Organisationen und Vereine geht dieses Jahr an den Verein Kairos. Den zweiten Platz belegte das Verkehrskonzept ‘amKumma mobil’ von den Gemeinden Altach, Götzis, Koblach und Mäder. ‘Die Verleihung des Mobilitätspreises durch den VCÖ bedeutet Anerkennung und gleichzeitig auch Ansporn’, so der Götzner Bürgermeister Werner Huber.

Das Verkehrskonzept ‘amKumma mobil’ ist ein Gemeinschaftsprojekt von den Gemeinden Altach, Götzis, Koblach und Mäder.

Akzeptanz von Elektromobilen erhöhen

Die Grundidee von Kairos: 99 Fahrzeuge in Vorarlberg mit Verbrennungsmotor durch Elektro-Fahrzeuge ersetzen. Der Strom für den Betrieb dieser minus99-Fahrzeuge stammt dabei ausnahmslos aus regionalen, erneuerbaren Energieträgern. ‘94 Prozent der Autofahrten an den Werktagen in Vorarlberg sind kürzer als 50 Kilometer. Derartige Distanzen können dank Fortschritt in der Akkutechnologie mittlerweile mühelos mit voll elektrisch betriebenen Fahrzeugen zurückgelegt werden’, ist Christoph Breuer von Kairos überzeugt.

14 Elektroautos sind bereits bestellt und sollen zum Einsatz kommen. Viele weitere Fahrzeuge sollen danach folgen. Begleitend dazu soll eine Servicewerkstatt und ein Tankstellennetz im Land aufgebaut werden, um die Reichweite bei Bedarf durch Zwischenladungen zu erhöhen. ‘Dieses Projekt erhöht die Akzeptanz von Elektromobilen enorm, so dass die Marktdurchdringung dieser umweltfreundlichen und lärmarmen Fahrzeuge sicher schneller erreicht werden kann’, so VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak.

‘amKumma"-Gemeinden vorbildhaft

Mit ihrem Verkehrskonzept ‘amKumma mobil’ setzen die Gemeinden auf unterschiedlichen Gebieten Impulse. Sie wollen die Entwicklung der Mobilität aktiv mitgestalten und Alternativen zum Auto attraktiver machen. Ziel ist es, dass mehr Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Die Region orientiert sich dabei an den Vorgaben des Verkehrskonzepts des Landes Vorarlberg. ‘Die vier ‘amKumma"-Gemeinden zeigen vorbildhaft, wie sehr die Bevölkerung profitiert, wenn Gemeinden in der Raumordnung und Mobilitätspolitik zusammenarbeiten", betont VCÖ-Geschäftsführer Nowak.

‘Wir sind gut unterwegs’#

Der Götzner Bürgermeister Werner Huber, Obmann der Region ‘amKumma’, nahm die Auszeichnung am Donnerstag persönlich entgegen: ‘Die Verleihung des Mobilitätspreises durch den VCÖ bedeutet für die Region ‘amKumma’ Anerkennung und gleichzeitig auch Ansporn. Wir sind gut unterwegs. Wir wissen aber auch, dass uns die Zukunft weitere Herausforderungen bescheren wird. Deswegen wird das Thema Mobilität auch im räumlichen Entwicklungskonzept der Region eine zentrale Rolle einnehmen’.


Zum Projekt ‘amKumma mobil’

Die erste Projektphase geht bis zum Jahr 2010. Bis dahin sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden.

Das Geh- und Radwegenetz wird ausgebaut, neue Fahrradabstellanlagen sollen entstehen. Es werden außerdem Voraussetzungen geschaffen, die einen Umstieg auf zwei Räder fördern. Beispiel: Radwettbewerb ‘bike amKumma’, Förderung von Fahrradanhängern und Fahrradcodierung.

Öffentlicher Verkehr: Ab 2009 verbindet der neue Ortsbus ‘amKumma’ die Gemeinden. Bedienung und Frequenz bieten städtischen Qualitätsstandard. Wartebereiche werden verbessert und Schnuppertickets sollen das Angebot bekannter machen.

Bürgerbeteiligung: Die Einbeziehung der Bevölkerung in allen Projektphasen ist ein wichtiges Anliegen und soll durch diverse Angebote, Aktionen, Wettbewerbe und aktive Kommunikation erreicht werden.


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Über Kairos:
Kairos ist ein gemeinnütziges, wissenschaftliches Institut, das auf Wirkungsforschung und Entwicklung spezialisiert ist.
Info: www.kairos.or.at

Über den VCÖ-Mobilitätspreis
Der VCÖ-Mobilitätspreis zeichnet innovative Verkehrsprojekte aus, die schon heute zeigen, wie im Jahr 2020 Mobilität der Menschen und Transport der Güter ökologisch verträglich, sicher und effizient erfolgen könnt. Die ersten beiden Plätze belegen dieses Jahr Vorarlberger Projekte. Der VCÖ-Mobilitätspreis ist Österreichs größter Wettbewerb für nachhaltige Mobilität und effizienten Transport. Heuer wurden 278 Projekte von Unternehmen, Gemeinden, Städten, Organisationen, Schulen und Universitäten eingereicht. Info: www.vcoe.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /