„Lebendige Bodenstrategie“ für Niederösterreich

Umweltlandesrat Josef Plank: „NÖ ist Vorzeige-Region in Europa. Der Schutz des Bodens ist für alle Lebensbereiche ein wichtiges Thema."

"Im europäischen Bodenbündnis arbeiten inzwischen 45 niederösterreichische Gemeinden und 3 Partnerorganisationen. Hinsichtlich der Dichte der Bündnispartner und der praxisbezogenen Kampagne ‚unser Boden’ ist Niederösterreich Spitze in der EU’! so Plank weiter.

Der Boden lebt!

Die oberste Schichte der Erdkruste ist Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen. Ein Gramm Boden enthält Milliarden von Mikroorganismen, also Bakterien, Pilze, Algen und Einzeller, und unter einem Quadratmeter Boden leben Hunderttausende bis Millionen von Bodentieren, wie Fadenwürmer, Regenwürmer, Milben, Asseln, Springschwänze und Insektenlarven. Hochgerechnet auf einen Hektar ergibt das ca. 15 Tonnen Lebendgewicht, was etwa 20 Kühen entspricht. Es leben also wesentlich mehr Organismen in als auf dem Boden!

Die Auseinandersetzung mit diesem ‘lebendigen Boden’ ist wichtig und unverzichtbar. Er ist uns Lebensgrundlage und Wasserspeicher – was in Zeiten von Klimawandel und Hochwassergefahren besonders bedeutsam ist!

Veranstaltung „Lebendiger Boden“ in Mistelbach

Am 8. Oktober kamen im Stadtsaal in Mistelbach etwa 200 Personen zusammen um sich mit dem Boden zu beschäftigen. Zuerst hatten Schüler – von der Volksschule bis zu den Landwirtschaftlichen Fachschulen Gelegenheit praktische Versuche bei den Infoständen von ‘die Umweltberatung’, Bioforschung Austria und weiteren Bodenpartner-Organisationen durchzuführen. Bei der anschließenden Fachveranstaltung wurden aktuelle Projekte aus drei Bodenbündnisgemeinden (Lassee, Michelhausen, Mistelbach) vorgestellt. Neueste Informationen zu Themen ‘Bodenleben / Humuswirtschaft’ (Dr. Wilfried Hartl) ‘Boden als Hochwasserindikator’ (Dr. Michael Pollak) oder ‘Kommunale Bodenbilanz’ (Dr. Walter Wenzel) vorgestellt.

Umweltlandesrat DI Josef Plank betonte in seinem Referat die Bedeutung des Bodenschutzes in Niederösterreich: ‘Nachhaltige Bodenpolitik heißt für Niederösterreich: Ja zur Siedlungsentwicklung in geordneten Bahnen. Ja zur umweltfreundlichen Boden- und Landbewirtschaftung. Und ja zur wichtigen Rolle des Bodens als Wasserspeicher im Bereich des vorbeugenden Hochwasserschutzes. Bodenschutz geht uns alle an. Niederösterreich vollzieht sein Bodenschutzgesetz und trägt über die Förderung innovativer Boden-Projekte zum bewussten Umgang mit dem Boden bei. Alle sind gefordert, den Flächenverbrauch gering zu halten und den natürlichen Bodenaufbau zu erhalten.’

6 Bodenzeichen überreicht

Bei dem der Veranstaltung folgenden Festakt überreichte Plank den Weinviertler Bodenbündnis-Gemeinden Bad Pirawarth, Lassee, Spillern, Wolkersdorf und Gastgeber Mistelbach ein Bodenzeichen. Die zwei Meter große ‘N’-Tafel mit dem jeweils standorttypischen Boden der Gemeinde soll künftig gemeinsam mit einer informativen Begleittafel Gemeindebürger und Besucher auf den Boden und seine Eigenschaften aufmerksam machen.

Auch die ARGE Kompost & Biogas NÖ erhielt ihr eigenes Bodenzeichen. In der ARGE haben sich Landwirte freiwillig zusammen geschlossenen. Sie betreiben 54 Kompostanlagen und produzieren vorwiegend aus Grünschnitt, Haushalts- und Küchenabfällen Kompost nach den strengen Qualitätskriterien der Bundeskompostverordnung. Kompostieren ist praktizierter Bodenschutz! Kompost dient dem Humusaufbau, fördert die Fruchtbarkeit des Bodens, speichert besser die Feuchtigkeit und ist widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Erdfarbenbilder des Monats Oktober prämiert

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch die ersten ‘Erdfarben-Bilder des Monats’ präsentiert. Von Schülern und anderen Interessierten im Rahmen eines Internet-Votings auf der Bodenhomepage www.unserboden.at gewählt und von einer Fachjury unter Vorsitz von Landesmuseumsdirektor Dr. Carl Aigner endgültig bestimmt, wurden 2 Werke in Mistelbach präsentiert: Ein Bild der Volksschule Traismauer und eines der Hauptschule Langschlag werden als ‘Oktober-Sieger’ ausgezeichnet! Die Sieger dürfen sich über eine Ausstellungs-Besichtigung auf der Schallaburg bzw. einen Besuch in der Amethystwelt Maissau freuen.

Information zum Kreativ-Wettbewerb und zum Thema Boden : www.unserboden.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /