© Al Gore/Paramount Pict.
© Al Gore/Paramount Pict.

An Inconvenient Truth - Eine unangenehme Wahrheit

Ein Rückblick auf Al Gores viel beachteten Film aus Sicht unserer "Jugendredaktion" bei den Jugend-Umwelt-Tagen 2008

In dem Film ‘An Inconvanient Truth’ von dem Amerikaner Al Gore geht es um die Erderwärmung. Mit dem Film, der aus dem Zusammenschnitt seiner Präsentationen, Bildern und Filmen von seinen Reisen besteht, will er zeigen, was Erderwärmung ist, warum sie gerade jetzt so schnell voranschreitet, was die Folgen sind und was man dagegen tun kann.

Normalerweise regelt unsere Atmosphäre die Wärme auf der Erde und ermöglicht so erst die Entstehung von Leben. Sonnenstrahlen durchdringen die Atmosphäre als kurzwellige UV-Strahlung und erwärmen die Erdoberfläche, bevor diese als Wärmestrahlung fast gänzlich ins Universum zurückgestrahlt wird. Geringe Teile dieser Strahlung werden von den immer vorhandenen Treibhausgasen reflektiert und verursachen geringe Temperaturerhöhungen. Diese Ordnung hat sich schon seit Jahrtausenden bewährt, da es nie zu viele Treibhausgase gab, doch der Mensch gibt in letzter Zeit immer mehr solcher Gase in die Atmosphäre ab und stört damit das empfindliche Gleichgewicht.

Eines dieser Treibhausgase, das in den größten Mengen vorkommt, ist Kohlendioxid. Es entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, bei der Atmung, durch Autoabgase und vielem mehr. Bei normalen Mengen regeln die grünen Pflanzen den Kohlenstoffdioxidgehalt, indem sie CO2 und Wasser in der Photosynthese zu Zucker und Sauerstoff abbauen. Sie wirken daher wie eine ausgleichende Kraft, die aber durch die Abholzung der Regenwälder und die zu großen Mengen dieses Gases nicht mehr ausreicht, um das Gleichgewicht zu halten. Kohlendioxid ist zwar eine der größten Ursachen der so genannten globalen Erwärmung, aber nicht die einzige. Andere Treibhausgase sind auch FCKW, die bei Kühlanlagen und bei der Schaumstoffherstellung verwendet werden, Methan, das hauptsächlich aus Rindermägen und dem Reisanbau stammt, Ozon, das aus den Reaktionen von Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen der Kfz- und Industrieabgase bei Sonneneinstrahlung entsteht, und Lachgas, das aus bakteriellem Abbau von Stickstoffdünger und aus natürlichen Quellen stammt. Der Treibhauseffekt wird durch die verschiedenen Faktoren verschieden stark beeinflusst. So verstärkt z.B. Ozon den Treibhauseffekt 2000-mal mehr als Kohlendioxid und Frigen hat sogar eine 10000-mal große Wirkung auf den Treibhauseffekt als Kohlendioxid. Zurzeit wird versucht, diese Treibhausfördernden Gase durch umweltfreundlichere Produkte zu ersetzen und so den Treibhauseffekt einzudämmen.
Die jetzige Situation der Erde könnt man am besten mit einem Treibhaus, daher kommt auch der Name für dieses Problem, vergleichen. Bei diesem dringen Sonnenstrahlen durch die Glasscheiben und wärmen dann die Erde am Boden, bevor sie wieder zurückgestrahlt werden. Wenn die Wärmestrahlen nun gegen die innere Glaswand treffen, werden sie wieder reflektiert. So wird die Wärme im Inneren des Treibhauses gefangen und es erwärmt sich. Je dicker die Glasscheibe ist, desto mehr Wärme wird im Treibhaus gefangen und umso wärmer wird es. Genauso funktioniert es bei der Erde, je dicker die Schicht aus Treibhausgasen ist, desto mehr Wärmestrahlung bleibt in Erdnähe und umso wärmer wird es. Dieser Vorgang wird als Erderwärmung oder als globale Erwärmung bezeichnet.

Die Folgen der globalen Erwärmung sind weit reichend. Gletscher schmelzen und so verschwinden für manche Gegenden wichtige Trinkwasservorräte. Für viele Menschen, besonders in China, sind Gletscher wichtige Wasserlieferanten, ohne die viele Menschen kein geeignetes Trinkwasser hätten. Nicht nur auf den Bergen schmilzt das Eis, auch an den Polen und überall sonst. Die Eismassen des Nordpols werden langsam immer weniger und manche Tierarten, die auf das Packeis angewiesen sind, z.B. der Eisbär, verschwinden immer mehr, da der für sie essenzielle Lebensraum nicht mehr in genügenden Mengen vorhanden ist. Da es viel mehr Wasser gibt, wenn so viel Eis schmilzt, steigt auch der Meeresspiegel. Wenn der ganze Nordpol schmelzen würde, dann würde der Meeresspiegel um sechs Meter steigen, und viele dich bevölkerte Landbereiche würden von der Landkarte verschwinden. Die Folge wäre, dass, z. B. in Bangladesh, viele dicht besiedelte Gebiete überschwemmt würden und dass die Menschen, die jetzt dort leben, in benachbarte Gebiete flüchten müssten. Diese Gebiete wären dann völlig überfüllt und neue Probleme, wie die Versorgung so vieler Menschen auf einem Fleck, würden entstehen. Das Meer hat aber nicht nur mehr Wasser, es wird auch wärmer und so werden die Hurrikans und Tsunamis viel stärker werden, als es bis jetzt der Fall war. Lebensräume werden von neuen Tierarten besiedelt werden, die es bis dahin, aufgrund des Klimas, noch nicht gegeben hatte.

Da Erderwärmung nicht nur einzelne Staaten betrifft, muss man, um gegen globale Erwärmung anzukämpfen, auch zusammen nach Lösungen suchen und diese auch umsetzen. Es gibt immer mehr energiesparende Geräte zu kaufen, die dem Treibhauseffekt entgegenwirken. Auch kleine Änderungen in der Umgebung können helfen. So kann man z.B. einen Baum pflanzen um die Kohlendioxidmenge ein wenig zu senken. Je mehr Personen Initiativen ergreifen, desto mehr kann man der globalen Erwärmung entgegenwirken. Vergleichsweise große Verbesserungen kann man bei der Energieerzeugung erzielen. Statt Kohlekraftwerken kann man Kraftwerke die alternative Energien nutzen, wie Wind, Wasser und Sonne, den Vorzug geben.

Wenn niemand sich um all diese Probleme kümmert, werden wir uns bald einen neuen Planeten suchen müssen, oder aber wir raffen uns endlich auf und tun etwas! Al Gore zum Beispiel mit seinem Film ‘An Inconvenient Truth’ versucht uns das zu vermitteln. Er hat schon viele Vorträge auf der ganzen Welt gehalten, genutzt hat es wenig. Wenige schenkten ihm wirklich Gehör und erzählten es auch weiter, oder taten zumindest selbst etwas. Dieser Film ist ein erneuter Versuch gehört zu werden. Hoffen wir für unser aller Zukunft, dass wir uns irgendwann alle aufraffen werden. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und der ganzen Welt. Auch Amerika als der größte Verschmutzer wird es hoffentlich einsehen.

GastautorIn: Sabine Reither und Nora Studer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /