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Fachkonferenz zum Radfahren in Berlin

Am 13.10.2008 fand auf Einladung von Heidi Wright (MdB) in Berlin die Fachkonferenz „Radfahren im Trend! – Potenziale des Fahrrads als Verkehrsmittel der Zukunft“ statt

Zu den Referenten zählten die Berliner Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer mit Informationen über Fahrradfahren in Berlin, Prof. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln mit einem Beitrag des Radfahrens und der Rolle bis ins hohe Alter sowie Caroline Stöhr vom Umweltbundesamt über den Klimafaktor des Radfahrens.

Während der Vorträge und in der Diskussion wurde deutlich, dass das Fahrrad wie kaum ein anderes Verkehrsmittel für urbane Lebensqualität steht, dass es die Kosten für Mobilität senkt und gesundheitsfördernd wirkt (körperliche Inaktivität verursacht in Deutschland Kosten von 18,8 Mrd. Euro). Radfahren erzeugt weder Luftschadstoffe noch Lärmemissionen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass noch längst nicht alle Möglichkeiten des Fahrradeinsatzes für Beruf und Freizeit ausgenutzt sind. Gerade in großen Städten kann das Fahrrad noch weit mehr motorisierte Fahrten ersetzen, da in Deutschland über 40% der täglich zurückgelegten Distanzen weniger als 5 km betragen. Bis ca. 0,75 km ist man auf dem Weg von Tür zu Tür mit den Füßen schneller als mit dem Auto. Bei Entfernungen bis zu 3 km ist man statistisch gesehen mit dem Fahrrad gegenüber dem Auto schneller am Zielort. Letzteres gilt es bei der Planung von Siedlungsstrukturen und im Sinne des Klimaschutzes sowie der Einsparung von Energie auszunutzen.

In der Verknüpfung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bietet das Fahrrad erhebliche Vorteile für eine effiziente Verkehrsabwicklung. Entsprechende Fahrradtarife im ÖPNV und das wachsende Angebot an Fahrradstellplätzen in den Städten stehen für eine moderne Radverkehrspolitik. Bund, Länder und Kommunen sind hier gleichermaßen gefordert.

Ganz besondere Bedeutung hat das Fahrrad für die Emissionsreduzierung – Fahrradfahren ist 0-Emissionsmobilität!

Voraussetzung für eine erfolgreiche Radverkehrspolitik auf allen Ebenen ist die kontinuierliche und zielgerichtete Förderung des Radverkehrs von Bund, Ländern und Gemeinden. Allgemein lässt sich festhalten, dass Radverkehrsförderung auch Gesundheitsförderung heißt.

In Berlin ist seit 1998 der Radverkehr um über 50% gewachsen, seit der Wende hat er sich verdoppelt. Diese Entwicklung hat in der Summe mehr zum Klimaschutz, zur Entlastung der Berliner Bevölkerung von Verkehrslärm und Luftschadstoffen beigetragen, als es der technische Fortschritte beim Kraftfahrzeugverkehr oder der öffentliche Verkehr vermochte.

Die Vorträge stehen zur Verfügung unter:
http://www.heidiwright.de/cms/website.php?id=/de/news/data7247.htm



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GastautorIn: Rene Wabel für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /