Kopetz: Bioenergie bietet große Chance für neue EU-Mitgliedsländer
Konferenz im ungarischen Parlament
"Energie aus Biomasse ist für osteuropäische Mitgliedsländer besonders attraktiv, gerade weil diese über die größten land- und forstwirtschaftlichen Potenziale in Europa verfügen. Der Ausbau von Erneuerbaren Energien hängt jedoch zu einem wesentlichen Teil von der politischen Kontinuität in diesen Ländern ab", so Dr. Heinz Kopetz, Präsident des Europäischen Biomasse-Verbandes anlässlich einer Konferenz im ungarischen Parlament. Dem politischen Bekenntnis müssen aber konkrete Projekte folgen - und diese kosten Geld. Der Ausbau von Strom- und Treibstoffproduktion aus Erneuerbaren Energiequellen fordert dabei höhere Investitionen. Im Vergleich dazu bietet die Wärmeproduktion aus Erneuerbaren Energien gewisse Vorteile. Sie ist aufgrund der hohen Öl- und Gaspreise konkurrenzfähig und wesentlich billiger. Für Kopetz hat daher die Umstellung der Heizsysteme in Privathaushalten auf Basis Bio- und Solarenergie oberste Priorität.
Doch auch höhere Investitionen in die Erzeugung von Bioethanol und Biodiesel zahlen sich aus. Dank der großen Agrarflächen in osteuropäischen Ländern hat vor allem die Erzeugung von Biotreibstoffen der ersten Generation großes Potenzial. Dennoch stehen Anbauflächen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Sie müssen möglichst effizient und schonend genutzt werden. Biotreibstoffe bieten dabei einen weiteren Vorteil: Bei der Produktion fällt hochwertiges Futtermittel an, das letztendlich der Nahrungsmittelversorgung zu Gute kommt - damit werden die Flächen doppelt genutzt.
Chancen sieht Kopetz auch für die Produktion von Strom aus Biomasse. Dabei wird es aber notwendig sein, sich an erfolgreichen Programmen zur Stromerzeugung aus Biomasse nach Muster Deutschland, Italien oder Spanien zu orientieren.
Eine gezielte Regierungspolitik ist notwendig, um in den neuen EU-Mitgliedsländern die Abhängigkeit von fossilen Energierohstoffen zur verringern und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu vermindern. "Der rasche Ausbau der Bioenergie kann daher entscheidend dazu beitragen, strukturschwache Regionen in den ehemaligen Ostblockstaaten wirtschaftlich zu beleben. Denn: Bioenergie schafft Arbeitsplätze und hält die Wertschöpfung in der Region", so Kopetz anlässlich der Konferenz in Budapest.
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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /