Naturschutz, Biodiversität und Klimawandel

Jahreshauptversammlung des NATURSCHUTZBUND NÖ in Eggenburg beschließt Resolution: Biodiversität und Klimawandel – Rasches Handeln ist notwendig

Die heimischen Pflanzen- und Tierarten sind an die naturräumlichen Gegebenheiten angepasst, darunter auch an das vorherrschende Klima. Damit hat der Klimawandel zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Natur. Zahlreiche Veränderungen in der Natur sind bereits heute nachgewiesen: Arealgrenzen von Arten verändern sich, ebenfalls Blühzeiten, Ankunftszeiten und Brutzeittermine. Laut Prognosen werden vor allem wenig mobile, spezialisierte oder kleinräumig verbreitete Arten zu den Verlierern gehören. Sie werden drastische Arealverluste hinnehmen müssen oder aussterben. Zu diesen Arten zählen insbesondere Endemiten und alpine Pflanzen und Tiere. Sie können in ihren Lebensräumen nicht ausweichen.
Mobile, opportunistische Arten (darunter auch Neobiota) werden sich rascher ausbreiten. Mit dem Wandel der Arten ändern sich Lebensgemeinschaften und damit einhergehend auch Ökosystemleistungen. So könnten Moore als wichtige CO2 Senke durch Austrocknung verloren gehen, zusammenbrechende Bergwälder nicht mehr vor Naturgefahren schützen. Viele der möglichen Auswirkungen sind bis heute unbekannt, eine entsprechende Forschung steckt noch in den Anfängen.

Der NATURSCHUTZBUND NÖ fordert daher:

• Forschung: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die heimische Natur müssen intensiver erforscht werden, damit Grundlagen zum schnellen und effizienten Handeln vorhanden sind. Strategien müssen entwickelt werden, um dort wo es möglich ist, den Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur entgegenzuwirken und Naturschutzmittel zielgerichtet einzusetzen.

• Management von Schutzgebieten: Durch die Änderungen des Klimas besteht die Gefahr, dass den bestehenden Schutzgebieten jene Arten und Lebensgemeinschaften, die sie schützen sollen, abhanden kommen. Daher ist aktives Management der Schutzgebiete erforderlich. Nur so können die Entwicklungen in den Gebieten bestmöglich verfolgt werden und die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt ergriffen werden. Zudem müssen die Schutzgebiete miteinander vernetzt werden, denn nur so können die Arten wandern.

• Monitoring: Ein Monitoring der Tier- und Pflanzenarten ist die Voraussetzung für ein
schnelles und effizientes Setzen von Schutzmaßnahmen.

• Gewässermanagement: Gewässer müssen reaktiviert oder rückgebaut werden, um das Wasser länger in der Landschaft zu halten und so Trockenzeiten besser abzupuffern.

• Synergien schaffen: Die Zusammenarbeit zwischen Land- und Forstwirtschaft und Naturschutz muss intensiviert werden, um den gemeinsamen Herausforderungen besser Rechnung tragen zu können. Maßnahmen zur Eindämmung der Treibhausgase – insbesondere die Errichtung von Windkraftanlagen, der Ausbau der Biomasseproduktion u.a. - müssen mit dem Naturschutz besser abgestimmt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /