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"Lebensland Kärnten": Global denken - lokal handeln

LH Haider und LR Scheuch diskutierten mit 26 Experten über den Klimawandel und die Nutzung der Solarenergie

Es war eine konstruktive Debatte anlässlich der zweiten Expertenrunde der Initiative "Lebensland Kärnten", waren sich LH Jörg Haider und "Lebensland Kärnten"-Vorsitzender LR Uwe Scheuch Donnerstagabend einig. Mit den 26 eingeladenen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Landwirtschaft wurde über den Klimawandel in Kärnten und die geplante "1000-Dächer Initiative" diskutiert. Der Meteorologe Franz Stockinger vom Wetterdienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Klagenfurt hielt dabei das Impulsreferat.

Die zunehmende Erwärmung in den letzten dreißig Jahren und die Zunahme der Sonnenstunden in Kärnten sollen genutzt werden und die Solarenergie und Photovoltaik, ebenso wie die Produktion von Biosprit und Biodiesel, gefördert werden, meinten Haider und Scheuch. "Wir wollen mit konkreten Maßnahmen, die der Umwelt und den Lebensraum Kärnten zugute kommen, erste Schritte setzen", sagte Haider. Kärnten habe sich mit seinem eigenen "grünen Plan" viel vorgenommen, und will in Sachen Klimaschutz eine Modellregion werden. Unter der Devise "Global denken - lokal handeln" werde man Lösungen präsentieren und sie auch umsetzen.

Für Scheuch sind die Förderung der Solarenergie und Photovoltaik erste wichtige Schritte. Mit Hilfe einer "1000-Dächer-Initiative" will man nicht nur die Solarenergie konzentriert nützen. "Durch die Initiative der 1000 Dächer können 560.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden", so Scheuch. Einsparungspotentiale gebe es aber auch in der Landwirtschaft.

Scheuch will mit einer effizienten und offenen Energieberatung auch das Bewusstsein der Kärntner Bevölkerung für die Solarenergie schärfen. Das Geld dafür will er aus der Wohnbauförderung lukrieren. Für den Wirtschaftsreferenten sichern Energieeinsparungspotentiale langfristig Arbeitsplätze in Technologie-Betrieben und Kleinbetrieben.
Dass die Zeichen für die Sonnenenergie und Photovoltaik günstig stehen, belegen auch die Zahlen von Stockinger.

Mehr Sonne- weniger Frost- weniger Nebel

Es gibt in Kärnten im Winter mehr Sonnentage, weniger Nebeltage, weniger Frosttage, mehr Windbewegungen und weniger Wolken. Die Zahl der Sommertage in Klagenfurt stieg von 1980 bis 2007 um 31 Prozent, die Anzahl der Tropentage um 440 Prozent. Die Anzahl der Frosttage von 1980 bis 2006 nahm um 22 Prozent ab, die Zahl der Eistage um 24 Prozent. Die Nebeltage nahmen zwischen 1950 und 2006 um 25 Prozent ab. Deutlich angestiegen sind auch die Sonnenstunden in Klagenfurt von 1950 bis 2006. Im Frühling um plus drei Prozent, im Sommer um zehn Prozent, im Herbst um 14 Prozent und im Winter um 50 Prozent.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /