Sonne+Freiheit-Anerkennungspreis 2008

Über die Grenzen hinweg geht der Preis an Alfred Klepatsch und Josef Mach

Der tschechisch-österreichische Anti-Atom-Verein "www.sonneundfreiheit.eu" verleiht anläßlich des 30. Jahrestags der Ablehnung des AKW-Zwentendorf am 5.11.1978 sowie des vierten Jahrestags des Kaufs des Widerstandshauses im Französischen Bure (23.11.2004) den "Sonne+Freiheit-Anerkennungspreis" 2008 im Wert von je einer WEB-Aktie (momentan ca. 400 €) an Alfred Klepatsch und Josef Mach.

Damit sollen die Bemühungen beider gewürdigt werden, mit der Unterstützung erneuerbarer Energieprojekte der atomaren Bedrohung konkrete Alternativen entgegengestellt zu haben. Gleichzeitig haben sie an der Spitze ihrer jeweiligen Gemeinden Windhaag/Fr. und Važovatá Plána› stellvertretend für das jeweilige Land durch sehr persönliches Engagement viele Kontakte über die Staatsgrenzen hinweg geknüpft. Es
gelang unter anderem dadurch, beiderseits der Grenze nach einer schwierigen Phase nach dem Jahr 2000, zu einer deutlichen Entspannung zu kommen, ohne dass, und das erscheint wesentlich, eine Seite gezwungen worden wäre, ihr Gesicht zu verlieren und Eckpunkte der jeweiligen Identität zu opfern.


Herr Klepatsch initiierte schon als junger Bürgermeister viele zukunftsweisende Ansätze, die mittlerweile auch dem Bezirk Freistadt insgesamt zu einer neuen Perspektive verhelfen. Dabei verstand er es geschickt, nicht nur Partei- sondern auch Landesgrenzen zu überwinden.


Es war der Temelín-Widerstand, der Klepatsch in Kontakt mit Bürgermeister Josef Mach brachte. Dieser mutige, auch aus der Landwirtschaft kommenden Pionier versuchte, oft gegen großen Widerstand, ähnliche Ziele zu realisieren. Nicht immer klappte alles. Und dennoch wurde seine Gemeinde unter Laborbedingungen zu einem kleinen zweiten Fokus der Aktivitäten gegen die Atomlobby. Seit dem Herbst 2008 gibt es jedenfalls unter seiner Regie auch eine Biogasanlage, die vielleicht eine ähnliche Rolle spielen wird, wie die Windräder hinter Herrn Klepatschs Haus. Von dort übrigens könnte der eine Bürgermeister schön zum zweiten hinüber sehen. Leider steht am 30 km entfernten Berg Poluška noch kein Windrad. Was nicht ist, kann aber noch werden. Dann wäre dieser Kontakt, Klepatsch-Mach auch nach außen durch eine starke Symbolik gefestigt


Der diesjährige Sonne+Freiheit-Preis stellt seinem Umfang nach keine Revolution dar. Die meisten Preise sind besser dotiert. Nicht nur sollte man aber die WEB-Aktie nicht unterschätzen. Entscheidend scheint, dass nunmehr die Richtung der Aktivitäten gleichgeschaltet ist.

In beiden Gemeinden gibt es Potential und Willen, Kultur und Ökologie zum Wohle der Menschen zu verknüpfen. Die Vertreter des Vereins Sonne+Freiheit, freuen sich, dabei mithelfen zu dürfen und danken auch jenen Menschen, die im Rahmen der Sonne+Freiheit-Sprachkurse die nötigen finanziellen Mittel erarbeitet haben.


Die Symbolik wird unterstrichen durch unsere mehrsprachige Bibliothek, die für ein weiteres Jahr in den Büchereien Sandl, Windhaag, Važovatá Plána› und in Budweis im Büro der südböhmischen Umweltorganisationen OIŽP und "Südböhmische Mütter" (Nová 12) ökologisch relevante Literatur anbietet, andererseits in der jeweiligen Landessprache wertvolle Informationen aus dem Bereich der Geschichte und Kultur, speziell Österreichs und Tschechiens vermittelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /