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Rettungsanker griechischer Markt

Teilnehmer des griechischen Solarmarktes erwarten eine baldige Modifizierung des 2006 in Kraft getretenen Fördergesetzes für den griechischen Solarmarkt

Nach der Ansicht der Mitglieder des nationalen Photovoltaikverbandes HELAPCO, könne dies zum Durchbruch auf dem Markt führen. Dies wiederum könnte Unternehmen der Solarbranche weltweit den neuen Markt bieten, den sie händeringend suchen. Es komme zu zwei wichtigen Veränderungen, so Stelios Psomas, politischer Berater von HELAPCO. Zum einem sollen bis Ende 2009 die meisten Anträge zum Bau von Photovoltaikgroßanlagen bearbeitet sein und die derzeit bestehende Obergrenze der Kapazitäten von 640 MW für das Festland aufgehoben werden. "Das würde bedeuten, dass von den 3,7 GW, die bis jetzt beantragt, aber bisher nicht bearbeitet wurden, an die 2,5 GW genehmigt werden", so Psomas gegenüber dem Europressedienst. Das gelte aber nur für das Festland, für die griechischen Inseln würde eine Deckelung von 200 MW bestehen bleiben. Bis März 2008 hatte die Regulatory Authortity of Energy (RAE) von 3,7 beantragten GW gerade Mal 200 MW genehmigt. Danach legte die Behörde erst einmal alle Anträge auf Eis, da sie durch die schiere Menge an Anträgen überfordert war. Wie sie plötzlich all diese Anträge bearbeiten will, bleibt unklar. Gerüchten zufolge, soll ein externes Expertenteam hinzugezogen werden.

Zum anderen solle in dem Gesetz festgeschrieben werden, dass die Einspeisevergütungen für 20 Jahre garantiert werden. Nach dem jetzigen Gesetz kann ein Unternehmen eine Einspeisevergütung für zehn Jahre beantragen. Nach den zehn Jahren muss er dann einen neuen Antrag auf weitere zehn Jahre stellen. "Diese 20 Jahre sollen Vertrauen schaffen. So muss keiner nach zehn Jahren erneut Anträge stellen und sich mit Unsicherheiten rumplagen", sagte der politische Berater. Als Einspeistarif für Anlagen mit einer Kapazität von unter 100 kW nennt er 40 Cent (aktuell 45 Cent). Und für Anlagen mit einer Kapazität von 100 oder mehr kW soll es eine Tarif von 45 Cent geben (aktuell 50 Cent). Diese Tarife würden erst ab August 2010 degressiv sinken. "Am Anfang nur leicht, so dass sie auch noch für die Zeit nach 2010 sehr attraktiv sind", so Psomas.
Wenn die Aussagen des politischen Beraters von HELAPCO zutreffen, sei das eine gute Nachricht für alle Teilnehmer des griechischen Marktes als auch für Solarunternehmen weltweit. Das würde zu einer starken Belebung des Marktes führen, so Dirk Reinhardt, Rechtsanwalt der Kanzlei Kuhbier.

Seit Jahren gibt Reinhardt Firmengründern im Bereich erneuerbare Energien in Griechenland juristischen Rat. Dennoch rate Reinhardt zu einer gewissen Vorsicht, denn in Griechenland herrsche schnell Optimismus. Viele der 194 Teilnehmer der Messe, die vom 20. bis zum 23.November stattfand, gaben sich dennoch zuversichtlich. So auch Vasilis Dritsas, Besitzer von Digital Tracking Systems Hellas S.A. "Ich gehe davon aus, dass das Gesetz kommt ", so der Unternehmer. Für das Frühjahr 2009 habe Spomas die nächste gute Nachricht parat. Dann werde die Bestimmung gekippt, dass Privathaushalte, die mit einer Photovoltaikanlage Strom in das Netz einspeisen wollen, dafür eine Firma gründen müssen. Das bringe für die Haushalte eine jährlich Zusatzversicherung von 1.500 Euro mit sich. Mit dem Wegfall der Bestimmung würde sich der Kauf von einer Aufdachanlage für griechische Privathauhalte rechnen, da eben diese jährliche Zusatzversicherung wegfalle.

Quelle. EUROPRESSEDIENST


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /