© Gerd Maier
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Nix is fix - S8 Brücke nur bis Marchmitte?

Realisiert die ASFINAG eine S8-Brücke bis zur Marchmitte und setzt die Slowakei dann mit einem Tunnel fort?

Dies fragt sich die Bürgerinitiative Marchfeld angesichts des jüngsten Vorpreschens der Asfinag. BIM-Sprecher Wolfgang Rehm: "Hier werden bereits Dinge als fix darstellt die noch lange nicht entschieden sind. Ich verstehe ja, dass die ASFINAG keine Untertunnelung der March zahlen will, nur bei der Frage, was realisierbar ist, haben die slowakischen Genehmigungsbehörden, die diese Untersuchung fordern, auch noch ein Wörtchen mitzureden."

Wie die BIM betont, klappt momentan die grenzüberschreitende Zusammenarbeit überhaupt nicht. So haben die slowakischen Behörden bei der bilateralen UVP zur D4, die an die S8 anschließen soll, mit fast eineinhalb Jahren Verspätung eine Entscheidung über den Untersuchungsumfang zur Stellungnahme bis 27.November 2008 übermittelt. Diese datiert vom 10.7.2007, wurde also noch vor Beginn der verspäteten österreichischen Auflagefrist am 17.7. getroffen. Auf diese Weise hat laut BIM Behördenschlamperei dazu geführt, dass alle österreichischen Stellungnahmen um ihre Berücksichtigung geprellt
wurden wie Rehm betont "eine neuerliche Panne bei der grenzüberschreitender Zusammenarbeit".

Entgegen der Darstellung der Asfinag erfordert die Umweltverträglichkeitsprüfung in Österreich zwar einigen Aufwand, ist aber keinesfalls streng, denn bei Autobahnen sei das Verkehrsministerium UVP-Behörde und die Asfinag sei dessen Tochter.


Wenig überraschend ist für die BIM, dass nun der "längst ausgepackelte" Korridor als Ergebnis des Vorprojektes präsentiert wird. "Dass das längst nicht mehr die Bürgermeistertrasse" ist, kann nicht oft genug betont werden, schließlich hält sich dieses Gerücht hartnäckig," so Rehm der auch gleich mit einem weiteren Vorurteil aufräumt: "Der nun gewählte Nordkorridor inkludiert zwar weniger Begleitsstraßen als der im Süden. Allerdings kommt die auf Umfahrungen statt auf Autobahnen basierende Bestvariante aus 2005 mit noch weniger Trassenkilometern und Fläche aus und hat eine viel größere Entlastungswirkung. Und auch die Wunderautobahn die flächig alle Ortschaften entlastet, ist noch nicht erfunden". Würde die S8 tatsächlich wie geplant in Salamitaktik realisiert hätten vor allem die Obersiebenbrunner darunter zu leiden, warnt die Bürgerinitiative.

Für Belustigung sorgt bei Rehm die Behauptung des Asfinag Planungsabteilungsschefs dass der Zeitplan seit 2006 gehalten hat :"Vielleicht sollte Herr DI Honeger mit Ltg. Abg. Novohradsky sprechen, dieser sprach noch im März 2007 von einer furchtbaren Watschen nachdem Minister Faymann die S8 gleich um weitere drei Jahre nach hinten verlegt hat".
Dass nun das Land 40 Millionen aufwenden will, nur um diese Scharte wieder auszuwetzen und die S8-West vorzufinanzieren, findet die BIM empörend. Zur Vorfinanzierung des Ostbahnausbaus war nie Geld da und statt die Millionen für den Zinsendienst zu verpulvern könnten damit können bereits viele Entlastungsmaßnahmen realisiert werden.
Es sei allerdings fraglich, ob es überhaupt bei dieser Vorfinanzierung bleibt, denn "Nix ist fix", so Rehm.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /