VCS schlägt „GA light“ vor

Zur besseren Auslastung der Züge ausserhalb der Spitzenzeiten schlägt der VCS ein neuartiges Generalabonnement vor: das „GA light“. Er ist gegen übermässige Tarifaufschläge im öffentlichen Verkehr

Der VCS lädt die SBB und die Schweizer Transportunternehmen ein, ein deutlich verbilligtes Generalabonnement ‘GA light’ zu schaffen. Dies schlägt er in seinem Magazin vom September 2008 vor. Der Geltungsbereich des ‘GA light’ wäre auf den meisten Verbindungen mit jenem des normalen Generalabonnements identisch. Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: In den Spitzenstunden würde es auf jährlich genau zu definierenden und im Fahrplan ausgewiesenen, überlasteten Strecken bzw. Zügen nur als Halbtaxabonnement zählen. Der VCS verspricht sich davon ein gleichmässiger verteiltes Passagieraufkommen während des Tages und insbesondere auch eine höhere Auslastung von schwächer frequentierten Zügen. Am Wochenende wäre das ‘GA light’ auf allen Verbindungen gültig.
Hohe Schwankungen

Die stark schwankende Auslas¬tung ist eines der Hauptprobleme der Bahn und des öffentlichen Verkehrs. Es hat sich angesichts der überdurchschnittlichen Zunahme der Passagierzahlen in den letzten Jahren noch akzentuiert. In den Pendlerzeiten sind zahlreiche Züge überfüllt. Ausserhalb dieser Spitzen am Morgen und am Abend gibt es auch auf problematischen Strecken noch freie Plätze. Insgesamt liegt die Auslastung bei den SBB bei bloss einem Viertel der Sitzplätze. Die Kapazitäten müssen aber auf die Spitzen ausgelegt werden, was mit hohen Kosten verbunden ist.

Das ‘GA light’ ist eine Möglichkeit, die Nachfrage auf kundengerechte Weise zu lenken, ohne die Tarife auf hochfrequentierten Strecken generell zu erhöhen und damit eine Abwanderung von Reisenden zu riskieren. Mit dem neuen, attraktiven Abonnement, das preislich und leistungsmässig zwischen dem beliebten Halbtax-Abo und dem GA angesiedelt ist, kann der öffentliche Verkehr sogar zusätzliche Reisende gewinnen, was sich auf die Einnahmen positiv auswirken kann. Eine solche Lösung scheint mit relativ einfachem Aufwand innert nützlicher Frist machbar.

Der VCS lehnt eine überproportionale Anhebung der Tarife zur Steuerung der Nachfrage ab. Auch darf der Erfolg des bewährten Generalabonnements nicht durch zu grosse Preissprünge gefährdet werden. Es hat sich zu einer wichtigen Stütze für eine nachhaltige Mobilität in der Schweiz entwickelt. Die Anzahl der Abonnemente hat seit 1990 von 59000 auf 342000 sehr stark zugenommen. Für viele Kundinnen ist es zur Alternative für ein eigenes Auto geworden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /